Orientalisch in 30 MinutenRösti auf Arabisch
Kann das gut gehen, wenn das Schweizer Nationalgericht im orientalischen Kleid daherkommt? Wir haben es nachgekocht.
Worum geht es?
Wenn wir Lust auf arabische Küche haben, gehen wir meist zum Schnellimbiss und gönnen uns dort Falafel oder Döner Kebab. Alternativ stellen wir uns selbst in die Küche – und bleiben dort auch meist für mindestens anderthalb Stunden. Weil viele orientalische Gerichte aufwendig sind und aus unübersichtlich vielen Zutaten bestehen.
Hier ist ein Buch, mit welchem dem Hunger auf arabische Kost noch anders begegnet werden kann: Maximal 30 Minuten nehmen die Rezepte in Anspruch – und beim Selbstversuch hat es überzeugend geschmeckt.
Wer steckt dahinter?
Mounir Toub ist ein holländischer Fernsehkoch, er wurde in Eindhoven geboren und hat marokkanische Wurzeln. In mehreren TV-Sendungen hat er seinem Publikum die arabische Küche nähergebracht.
Nachgekocht haben wir ...
… seine arabisch angehauchte Version der Schweizer Rösti. Wer jetzt von Frevel spricht, soll es doch selber einmal probieren: Erst werden rohe, festkochende Kartoffeln gerieben und mit Knoblauch, Zwiebeln, ordentlich gehacktem Oregano vermengt, mit Salz, Pfeffer sowie einer schönen Prise Ras el–Hanout wird gewürzt. Esslöffelweise wird diese Mischung mit Olivenöl in eine Bratpfanne gegeben, flachgedrückt und gebraten, bis sie goldbraun ist.
Der Clou: Auf diese Röstibratlinge gibt Mounir Toub je einen Klecks Ricotta, etwas Basilikum und rote Peperoncini, was ausserordentlich gut zu dieser Interpretation des Schweizer Klassikers passt. Die Ras-el-Hanout-Rösti kann als Snack, Vorspeise oder Beilage serviert werden.
Typische Passage aus dem Vorwort
«Couscous bereite ich nicht auf die marokkanische Art zu, sondern auf die europäische: Ich lasse ihn eine Weile quellen, statt ihn stundenlang zu dämpfen.»
Was fehlt im Buch?
Sinnvoll wäre wohl ein Hinweis darauf, dass es für die beschriebene arabische Rösti ziemlich viel Olivenöl braucht, wenn sie denn schön knusprig werden soll.
Bebilderung
Es ist nicht so, dass Foodfotograf Mitchell van Voorbergen das Metier neu erfunden hätte: Wir sehen fotogene, bunte Zubereitungen auf schönem Geschirr mit passenden Hintergründen. Aber: Hunger machts!
Für wen ist es geeignet?
Für alle, die sich die ersten Ottolenghi-Bücher zwar gekauft haben, sie dann aber nicht verwendet haben – weil die Zubereitungen darin zu kompliziert waren.
In der Rubrik «Verschlungen» testen wir regelmässig Kochbücher auf Herz und Nieren.
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