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Probefahrt Q8 e-tron
Renovation für Audis Elektropionier

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Die Normreichweite wurde erhöht. Je nach Modell schafft der Q8 e-tron zwischen 491 und 600 Kilometer.
Der Vorgänger war ein Schnellschuss. Nun hat Audi den Elektro-SUV Q8 e-tron umfangreich überarbeitet.
Die Fahrdynamik und das Handling wurden verbessert. Der Neue fühlt sich leichtfüssiger an.
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Bis Mitte der 2010er-Jahre lächelten die etablierten Autohersteller noch hochmütig über Tesla. Gegen Ende des Jahrzehnts hatten es dann plötzlich alle eilig, um selber ein Elektro-Modell auf den Markt zu bringen. Auch der Volkswagen-Konzern erkannte den Trend spät – und dann musste es schnell gehen in Wolfsburg. Das Resultat war ein eher unausgereiftes, mit diversen Problemen behaftetes Modell namens ID. 3, das wie kaum ein VW-Modell davor für Negativschlagzeilen sorgte. In erster Linie verursachte die Software des Fahrzeugs Schwierigkeiten, auch noch nach dem Verkaufsstart Anfang 2020. Auch andere Qualitätsmängel sorgten zunächst für massive Verzögerungen in der Auslieferung und danach für den Unmut der Kunden.

Parallel dazu lancierte VW-Tochter Audi ihren ersten Stromer. Der stattliche SUV namens e-tron hatte eine andere technische Grundlage als der VW ID. 3, basierte also nicht auf der damals brandneuen Elektroplattform MEB, sondern auf dem für Verbrennungsmotoren ausgerichteten Modularen Längsbaukasten MLB Evo, auf dem seit Jahren diverse Audi-Modelle sowie auch Produkte von anderen Konzernmarken aufbauten, darunter der VW Touareg und der Porsche Cayenne. Bewährte Technik also – doch auch dem e-tron war anzumerken, dass er ein Schnellschuss war. Seine Software war unausgereift, und auch beim Fahrverhalten konnte der SUV nicht restlos überzeugen. Dennoch war das Modell mit über 160’000 verkauften Einheiten ein Erfolg für die Ingolstädter. In der Schweiz sind immerhin fast 5000 e-tron unterwegs.

Eine Frage des Geschmacks

Inzwischen hat der deutsche Autoriese die Probleme im Griff – zumindest ist das der Eindruck, wenn man in einem neueren Elektroauto der Konzernmarken sitzt. MEB-Modelle wie der VW ID. Buzz, der Audi Q4 e-tron oder der Cupra Born wirken mittlerweile ausgereift. Und nun hat auch Audi sein Pioniermodell nachgebessert, das nach der Überarbeitung fortan unter dem Namen Q8 e-tron auftritt. «Damit passt das Modell nun perfekt in unsere Nomenklatur», sagt Produktmanager Maximilian Eberwein. Damit sei auch klargestellt, dass es sich um das Top-Modell der elektrischen SUV handle. Gleichzeitig sei die Einstiegsversion «Basic Line» aus dem Programm gestrichen worden, was besser zum «Premiumanspruch» des Herstellers passe.

Das Modell wird auch als Sportback mit Coupé-Heck sowie als besonders sportlicher SQ8 angeboten.

Der Elektro-SUV wird weiterhin auch als SUV-Coupé mit der Zusatzbezeichnung Sportback angeboten, das in der Schweiz gut ankommt – der Importeur Amag rechnet beim neuen Modell mit einem Coupé-Anteil von 45 Prozent, obwohl diese Variante 2200 Franken mehr kostet und rund 70 Liter weniger Kofferraum bietet. Platz genug gibt es aber in beiden Varianten, sowohl für Insassen als auch für Gepäck, und auch fahrdynamisch sind kaum Unterschiede auszumachen. Von der Design-Weiterentwicklung profitieren ebenfalls beide Varianten, genauso wie von der Überarbeitung des Innenraums, wo nun hochwertigere Materialien verbaut sind und die Technik modernisiert wurde. Letztlich ist es also nur eine Frage des Geschmacks, welche Karosserieform bevorzugt wird.

Erstmals auch mit drei Motoren

Auch unter dem Blech wurde renoviert. «Wir haben sowohl Batteriekapazität als auch Ladeleistung steigern können», führt Technikvorstand Oliver Hoffmann aus. «Darüber hinaus haben wir die Motoren, die Progressivlenkung und die Fahrwerkregelsysteme überarbeitet und damit die Fahreigenschaften geschärft.» Zwei Batteriegrössen sind verfügbar: Der Q8 50 e-tron, der von zwei E-Motoren mit einer Gesamtleistung von 250 kW/340 PS angetrieben wird, hat eine Netto-Speicherkapazität von 89 kWh. Die beiden stärkeren Modelle Q8 55 e-tron (250 kW/340 PS) und SQ8 e-tron (370 kW/503 PS) können auf eine Akkukapazität von 106 kWh zurückgreifen. Die WLTP-Normreichweiten variieren je nach Modell zwischen 491 und 600 Kilometern. Geladen wird mit maximal 150 kW respektive 170 kW bei den beiden stärkeren Varianten.

Der SQ8 wird als erstes Serienmodell in der Markengeschichte von drei Motoren angetrieben: Eine zweite E-Maschine an der Hinterachse ermöglicht eine stufenlose Kraftverteilung zwischen den beiden Rädern und erhöht so die Kurvendynamik deutlich spürbar. Aber auch die zweimotorigen Varianten fahren sich im Vergleich zum Vorgänger leichtfüssiger und fühlen sich dabei kompakter an, was bei einem Leergewicht zwischen 2,6 und 2,7 Tonnen nicht selbstverständlich ist. Die angepasste Luftfederung sorgt dabei für einen hohen Fahrkomfort und macht das Reisen im Q8 e-tron sehr angenehm. Mit der Modellüberarbeitung ist es Audi also gelungen, seinen Elektropionier auf den aktuellen Stand der Technik zu holen. Bei dem schnellen Entwicklungstempo der E-Autos war das aber auch nötig.