Rekordzahl renitenter Passagiere308-mal wurde 2024 auf einem Schweizer Flug eine Zigarette angezündet
Über den Wolken ist die Hölle los: Schweizer Airlines melden für das vergangene Jahr einen neuen Höchststand bei den Vorfällen mit renitenten Fluggästen.
![Renitente Passagiere führen zu Unruhe in der ganzen Kabine.](https://cdn.unitycms.io/images/2Cp6-ulN4RP8LkXtifOhBN.jpg?op=ocroped&val=1200,800,1000,1000,0,0&sum=dIFMnebhaKg)
Rauchen, Drogenkonsum, verbale Entgleisungen und Missachten der Anweisungen der Crew: Flugpassagiere auf Flügen von Schweizer Airlines haben sich vergangenes Jahr so schlecht verhalten wie noch nie, wie eine Auswertung des Bundesamtes für Zivilluftfahrt (Bazl) aufzeigt.
1730 Vorfälle von renitenten Passagieren, sogenannten «Unruly Passengers», zählte die Behörde vergangenes Jahr. Analysiert wurden Flüge der Schweizer Fluggesellschaften Swiss, Edelweiss Air, Chair Airlines und Helvetic Airways. Die Zahl ist deshalb auch dramatisch, weil sie einem Anstieg von 30 Prozent gegenüber dem Jahr 2023 entspricht, der höchsten Anzahl gemeldeter Fälle überhaupt.
«Am häufigsten widersetzen sich Flugpassagiere den Anweisungen des Flugpersonals», erklärte Bazl-Sprecher Christian Schubert gegenüber CH-Media. 432 der gemeldeten Fälle betrafen Passagiere, welche die sicherheitsrelevanten Anweisungen der Crew nicht befolgen wollten, etwa sich nicht anschnallen, ihr Gepäck nicht richtig verstauen oder ihren Laptop während der Starts und Landungen nicht weglegen.
An zweiter Stelle der unrühmlichen Skala folgen 360 Vorfälle mit Passagieren, welche die Flugbegleiter verbal attackierten, gefolgt vom Missachten des Rauchverbots, 308 Fälle, und dem exzessiven Alkohol- oder Drogenkonsum, welche 201 Vorfälle betrafen.
Von den 1730 gemeldeten Zwischenfällen mit renitenten Passagieren wurden 142 mit Bussen in der Höhe von 400 bis 1000 Franken geahndet. Die dazugehörigen Verwaltungsverfahren ziehen sich teilweise über Monate hin.
Kabinenpersonal ist entsprechend geschult
Bei der grössten Schweizer Fluggesellschaft, der Swiss, stellte das vergangene Jahr keinen neuen Rekord mit renitenten Passagieren dar, auch wenn die Tendenz in den letzten Jahren steigend sei. Bisher seien die Jahre 2020 bis 2024 die extremsten gewesen.
Man habe das Problem aber erkannt und trainiere das Kabinenpersonal darauf, verhaltensauffällige Passagiere bereits vor dem Flug zu identifizieren, zu deeskalieren und entsprechende Gegenmassnahmen anzuwenden.
Gemäss der internationalen Luftverkehrsvereinigung IATA kam es 2023 zu 24’500 gemeldete Fällen von renitenten Passagieren, was einem Zwischenfall bei jedem 480-Flug entspricht. Die Daten für 2024 liegen noch nicht vor.
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