Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wie ChromeSafariFirefox oder Edge um Sicherheitslücken zu vermeiden und eine bestmögliche Performance zu gewährleisten.

Zum Hauptinhalt springen

Reif für den Stromer?

Mercedes-Benz EQC: Der auf dem GLC basierende Stromer macht den Umstieg auf ein Elektroauto besonders leicht.
Jetzt abonnieren und von der Vorlesefunktion profitieren.
BotTalk

1. Ladeinfrastruktur

Ein zentrales Entscheidungskriterium für oder gegen E-Autos betrifft die Versorgung mit Ladestrom. Als E-Auto-Nutzer sollte man idealerweise über einen eigenen und stets freien Ladepunkt verfügen, über den sich günstiger Hausstrom beziehen lässt. Theoretisch geht es auch ohne eigenen Ladepunkt, was oftmals allerdings umständlich ist. Denn trotz des fortschreitenden Ausbaus der Ladeinfrastruktur fehlen oft öffentliche Ladesäulen in unmittelbarer Nähe. Weitere Nachteile öffentlicher Ladepunkte: Sie sind nicht immer verfügbar und der Strom oft teurer als der aus eigener Steckdose.

Wer zu Hause laden kann, sollte in jedem Fall eine Wallbox installieren. Die Stromversorgung allein über eine Haushaltssteckdose ist als Dauerlösung nicht empfehlenswert, hier kann es zu Überhitzung und entsprechenden Schäden kommen. Einige Hersteller verbieten das Laden am Haushaltsstrom deswegen sogar explizit. Idealerweise wird eine Wallbox installiert, die ein Aufladen selbst grosser Akkus über Nacht stemmen kann. Die besten Voraussetzungen für die Installation einer Wallbox haben Hausbesitzer, die in ihrem Eigentum wohnen und über bauliche Änderungen selbst entscheiden. Für Mieter sowie Immobilienbesitzer in Eigentümergemeinschaften könnte die Installation einer Wallbox aufgrund der rechtlichen Gegebenheiten schwierig sein. Wer sich für ein E-Auto interessiert, sollte in jedem Fall klären, ob der eigene Ladeanschluss möglich ist oder ob zumindest am Arbeitsplatz eine Möglichkeit besteht.

2. Reichweite

Als wohl grösster E-Auto-Hemmschuh gilt noch immer die Reichweitenangst. Die ist allerdings in den meisten Fällen unbegründet. Selbst bei reichweitenschwachen Modellen genügt der Stromvorrat locker für tägliche Fahrten zur Arbeit oder den Weekendausflug. Wer hingegen ein E-Auto will, mit dem sich nonstop 400 bis 500 Kilometer abspulen lassen, findet ein immer grösseres Angebot an Modellen sowie Schnellladesäulen auf den Hauptverkehrsachsen, die selbst Ferienreisen – mit ein wenig Vorausplanung – ermöglichen. Reichweitenstarke E-Autos sind aufgrund der grossen Batterien allerdings meist teuer und vergleichsweise ineffizient. Wer nur wenige Male im Jahr längere Strecken fahren will, soll sich laut Experten alternativ für diese Fahrten einen Mietwagen mit Verbrenner nehmen, während im Alltag der eigene Stromer zum Einsatz kommt.

3. Zuverlässigkeit

Zwar trauen viele Autokunden der neuen Technik (noch) nicht, tatsächlich gilt das E-Auto allerdings als störungsarm. Das liegt unter anderem an der geringen Zahl mechanischer Komponenten im Vergleich zum Verbrennerauto. Viele der verwendeten Komponenten stammen zudem aus Grossserienfertigung und sind technisch ausgereift. Das gilt in besonderer Weise für die Batterie, deren Zellen in grossen Fabriken in riesigen Mengen in gleichbleibender Qualität produziert werden. Dank der weitgehend positiven Erfahrungen mit Akkus ist es branchenüblich, für diese eine Mindestkapazität von 70 Prozent auch nach 8 Jahren oder 150’000 Kilometer Laufleistung zu garantieren. Dass sehr hohe Laufleistungen möglich sind, zeigen die zahlreichen gebrauchten Tesla mit 300’000 oder gar über 400’000 Kilometer Laufleistung.

4. Kosten

Da E-Autos in der Schweiz nicht (oder nur vereinzelt) von Umweltprämien profitieren, ist die Anschaffung eines Stromers teurer. Dafür wird der Kauf mit geringeren Kosten beim Unterhalt belohnt. Der geringere Aufwand bei Wartung und der geringe Verschleiss bergen weitere Einsparpotenziale. Bereits 2018 hat der deutsche Automobil-Club (ADAC) errechnet, dass ein E-Golf in der Gesamtbilanz günstiger als ein Golf mit Benziner ist. Mittlerweile dürfte das auch auf jedes E-Auto zutreffen. Auch der Wertverlust bei E-Autos dürfte künftig in Anbetracht der steigenden Nachfrage niedrig ausfallen. Laut einer Analyse aus dem Jahr 2019 sind E-Autos mittlerweile ähnlich wertstabil wie Fahrzeuge mit Benzinmotor.

Tesla Model 3: Der Bestseller aus den USA lag nach dem ersten Halbjahr 2020 auf Platz 3 der Schweizer Verkaufscharts.

5. Umweltfreundlichkeit

Wichtigster Grund für den Umstieg aufs Elektroauto ist für viele der Umwelt- und Klimaschutz. Einen Vorteil bietet das E-Auto in jedem Fall: Es emittiert lokal keine schädlichen Abgase, was vor allem in den von Stickoxid belasteten Städten für bessere Luftqualität sorgen kann. Beim Klimaschutz ist die Sache hingegen nicht ganz so eindeutig, denn auch E-Autos verursachen CO2-Emissionen. Die sind aufgrund der meist grossen Batterien bei der Herstellung sogar grösser als bei Autos mit Benziner oder Diesel. Diesen Treibhaus-Rucksack kann das E-Auto aber mit zunehmender Nutzungsdauer amortisieren. Eine Ende 2019 veröffentlichte Studie geht davon aus, dass E-Autos bereits nach rund 40’000 Kilometer klimafreundlicher als Verbrenner-Autos sein können. Voraussetzung ist dann allerdings die Betankung mit klimaneutralem Strom. (SP-X)