AboInterview zu Kriegsverbrechen «Putin hatte Vergewaltigungen explizit gelobt»
In bewaffneten Konflikten wird sexualisierte Gewalt als Waffe eingesetzt. Die Ärztin Monika Hauser kümmert sich mit ihrer Organisation Medica Mondiale um kriegstraumatisierte Frauen und Mädchen – seit kurzem auch in der Ukraine.
Monika Hauser war eine Pionierin. Als die Ärztin 1993 ihre Organisation Medica Mondiale für kriegstraumatisierte Frauen und Mädchen gründete, war das Thema sexualisierte Gewalt noch ein Tabu, und von der systematischen sexualisierten Gewalt, die als Kriegswaffe eingesetzt wird, wollte sowieso niemand etwas hören. Mittlerweile ist Medica Mondiale in 14 Ländern tätig und unterstützt jährlich rund 10’000 Überlebende. Derzeit sind ihre Tage noch strenger durchgetaktet als sonst, denn Medica Mondiale gleist gerade das Netzwerk in der Ukraine auf. Trotzdem nimmt sie sich Zeit für ein ausführliches Telefonat. Weil es ihr wichtig ist, dass erkannt wird, wie verheerend und zerstörerisch Kriegstraumatisierungen – auch von Männern – für ganze Gesellschaften sind.