Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wie ChromeSafariFirefox oder Edge um Sicherheitslücken zu vermeiden und eine bestmögliche Performance zu gewährleisten.

Zum Hauptinhalt springen

Schiedsrichter in der Kritik
Gelb nach Torjubel sorgt für Empörung – und erinnert an den Doppeladler

Iliman Ndiaye von Everton erzielt das Eröffnungstor per Elfmeter im Spiel gegen Brighton & Hove Albion im Amex Stadium.
Jetzt abonnieren und von der Vorlesefunktion profitieren.
BotTalk

Der hat doch einen Vogel. Das denkt sich Iliman Ndiaye womöglich, als er letztes Wochenende in der Premier-League-Partie gegen Brighton vom Schiedsrichter verwarnt wird. Jedenfalls wirkt er reichlich erstaunt, als er die Gelbe Karte sieht. Hinter Evertons Nummer 10 liegt da sein Tor zum 1:0, das er bejubelte, indem er seine Arme seitlich ausbreitete und auf und ab schwang, als würde er fliegen. Eine völlig harmlose Geste, eigentlich.

Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.

An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.

Nicht für Referee Tim Robinson. Seagulls lautet der Spitzname Brightons, Deutsch: die Möwen. Im Passus 12.3 der Fussball-Regelbehörde Ifab heisst es, wer «auf provozierende, höhnische oder aufhetzende Weise jubelt», wird verwarnt. Der Schluss, den der Unparteiische also zog: Ndiayes Geste sei eine Nachahmung der Möwe und gezielt an die Brighton-Fans gerichtet gewesen.

Kleinlich ist sein Verdikt allemal, aber ist es auch falsch? Kaum eine Frage treibt die englischen Fussballfans in den letzten Tagen mehr um als diese. Dass die Premier League dem Sport sämtliche Leidenschaft entziehe, ist eine häufige Reaktion, wo der Spass bleibe, eine zweite. Und «The Athletic» bemerkt, der Schiedsrichter müsse von seinen ornithologischen Kenntnissen überzeugt gewesen sein, schliesslich könne Ndiaye argumentieren, er habe bloss einen Basstölpel imitiert oder einen afrikanischen Löffler, als Hommage an den Nationalvogel seiner Heimat Senegal. Vogelwild.

Hier der Doppeladler, da der abgerissene Finger

Da war die Botschaft, die Granit Xhaka und Xherdan Shaqiri an der WM 2018 gegen Serbien mit ihrem Jubel aussendeten, viel eindeutiger. Ihre Hände formten sie zum Doppeladler, dem Wappentier Albaniens. Doch verwarnt wurde nur Shaqiri, aber nicht wegen dieser Geste, sondern, weil er sein Trikot ausgezogen hatte.

Wäre da noch Paulo Diogo. Servettes Mittelfeldspieler freute sich vor 20 Jahren zwar tierisch, aber nicht, indem er den Jubel einem Vogel widmete.

Vielmehr kletterte er nach seinem Tor in Schaffhausen auf den Zaun, der die Genfer-Fans vom Spielfeld trennte. Blöderweise blieb er dabei mit seinem Ehering hängen und riss sich den Finger ab. Bis heute eine der gruseligsten Szenen, die sich auf Schweizer Plätzen ereignet haben.

Auch Diogo sah Gelb. Auf den Zaun zu klettern, ist gemäss Ifab untersagt. Als wäre ein abgerissener Finger nicht Strafe genug.