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Satirische Petition gestartet
Jetzt wollen die Dänen Trump Kalifornien abkaufen

Postgebäude im dänischen Baustil bei Sonnenuntergang in Solvang, Kalifornien, mit wehender US-Flagge. Haupttouristenattraktion.
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In Kürze:
  • Eine dänische Petition schlägt den Kauf Kaliforniens vor, inspiriert durch Trumps Grönland-Pläne.
  • Über 200’000 Menschen unterstützen den satirischen Vorschlag für «Neu Dänemark».
  • Laut den Petitionären besteht die Chance, Trump mit einer Billion Dollar zu überzeugen.
  • Das Geld will man über Crowdfunding sammeln.

Die Expansionspläne des amerikanischen Präsidenten Donald Trump, der den Panamakanal, Grönland, Kanada und gar den Gazastreifen gerne unter US-Flagge sähe, haben andere Länder auf den Geschmack gebracht.

So wurde in Dänemark eine Petition zum Kauf von Kalifornien lanciert: Schon über 200’000 Personen haben das nicht ganz ernst gemeinte Begehren zur Umwandlung des bevölkerungsreichsten US-Bundesstaats in «Neu Dänemark» signiert, wie der Website denmarkification.com zu entnehmen ist.

Trumps Interesse an Grönland

Donald Trump ist in den letzten Wochen nicht müde geworden, das strategische Interesse der USA an Grönland zu betonen: Man könne die grösste Insel der Welt, die heute zum Königreich Dänemark gehöre, den Dänen abkaufen, sagte er. Auch wirtschaftlichen und militärischen Druck zur Erreichung des Ziels mag er nicht ausschliessen.

Sowohl die Regierung in Kopenhagen als auch jene des weitgehend autonomen Grönlands wiesen die Forderungen zurück.

Von Militärgewalt ist in der satirischen Petition der Dänen keine Rede, dafür aber von einem – aus ihrer Sicht – unwiderstehlichen Kaufangebot: Plus/minus eine Billion Dollar wollen die Petitionäre via Crowdfunding zusammenbekommen. «Verzichten Sie auf ein paar Latte macchiato, und Sie sind dabei», so der Spendenaufruf.

Es lohne sich. Kalifornien habe nämlich in Fülle, woran es Nordeuropa schmerzlich fehle: Sonnenschein. Der «Golden State» ist auch für seine fruchtbaren Böden bekannt. «Uns wird der Avocado-Toast nie mehr ausgehen», versprechen die Petitionäre.

Sie sehen auch die Anwesenheit von Techmilliardären an der US-Westküste als Gewinn. Dass deren Social-Media-Angebote und Algorithmen die freiheitliche Ordnung unterhöhlten, sei nicht zu befürchten. «Es ist das, was jede Demokratie braucht», schreiben sie.

Hauptstrasse von Solvang, einem berühmten dänischen Dorf in Kalifornien, mit einer Windmühle und der rot-weissen Flagge.

Im Gegenzug dürfe sich Kalifornien auf Hygge, den gemütlichen dänischen Lebensstil, freuen: «Wir bringen Hygge nach Hollywood, Fahrradspuren nach Beverly Hills und Bio-Smørrebrød an jede Strassenecke.» Rechtsstaatlichkeit, eine universelle Gesundheitsversorgung und auf Fakten basierte Politik seien auch Teil des Pakets.

Laut den Verfassern der Bittschrift ist allerdings nicht vorgesehen, die Menschen in Kalifornien über den Verkauf ihres Bundesstaats abstimmen zu lassen. Verhandelt wird mit Trump. «Was den Willen der Bürgerinnen und Bürger angeht? Nun, seien wir ehrlich – wann hat ihn das jemals aufgehalten? Wenn Trump Kalifornien verkaufen will, wird er Kalifornien verkaufen», schreiben sie.

Trumps gespanntes Verhältnis zu Kalifornien

Das Billion-Dollar-Angebot, das man dem 78-Jährigen für den «Golden State» unterbreite, müsse auf ihn umso attraktiver wirken, als er nie besonders gut auf diesen zu sprechen war: Trump hat sich immer wieder despektierlich über den demokratisch geführten Bundesstaat geäussert. Fehden mit dem Gouverneur Gavin Newsom gehören fast schon zur Tagesordnung.

Garniert wird der Spendenaufruf von erfundenen Promi-Zitaten. «Wir brauchen einen Ort, an dem unsere schwedischen Nachbarn ihr stinkendes Essen lagern können. Kalifornien ist weit genug weg», lässt eine gewisse Königin Margrethe III. wissen – eine Anspielung auf die Anfang 2024 zurückgetretene dänische Königin Margrethe II.

Über mangelnde Aufmerksamkeit können sich die Bittsteller nicht beschweren. Seit Anfang Woche berichten Medien weltweit über ihren Vorschlag.

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Wer dahintersteckt, ist der Website nicht zu entnehmen. Beim Impressum lautet die kryptische Ortsangabe «irgendwo auf der Erde, aus strategischen und wirtschaftlichen Gründen».

Erinnerung an Whiskykrieg mit Kanada

Dänemark hat in satirischer Kriegsführung bereits Erfahrung: Bis 2022 lieferte sich das Königreich den sogenannten Whiskykrieg mit Kanada. Freundschaftlich gezankt wurde um die winzige Hans-Insel.

Der dänische Aussenminister Jeppe Kofod und die kanadische Aussenministerin Melanie Joly tauschen nach der Unterzeichnung eines Abkommens über Hans Island Geschenke aus, darunter Flaschen Alkohol, um eine neue Landgrenze zwischen Kanada und Dänemark zu etablieren, Ottawa, 14. Juni 2022.

Das Eiland liegt in der Arktis zwischen der kanadischen Ellesmere-Insel und Grönland (Teil des Königreichs Dänemark). Beide Länder beanspruchten den felsigen Flecken für sich und markierten das Territorium auf eigenwillige Weise: Kamen Kanadier vorbei, hissten sie die kanadische Flagge und hinterliessen kanadischen Whisky. Dieser hielt bis zum nächsten Besuch der Dänen, welche die kanadische Flagge durch die eigene ersetzten und den Whisky durch dänischen Schnaps.

Der über Jahrzehnte geführte Streit wurde 2022 offiziell beigelegt, indem man die Insel aufteilte.