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US-Expansionspläne
Absage an Trump: Kanada will nicht Teil der USA werden

Donald Trump hält eine Pressekonferenz im Mar-a-Lago, Palm Beach, Florida, am 7. Januar 2024. Er spricht in ein Mikrofon.
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Kanadische Regierungsvertreter haben Donald Trumps Vorstoss, die USA und Kanada zu vereinen, eindeutig abgewiesen. Die Idee zeige klar, dass der künftige US-Präsident komplett missverstehe, was Kanada ausmache, schrieb Aussenministerin Mélanie Joly beim Nachrichtendienst X. «Unsere Wirtschaft ist stark. Unsere Menschen sind stark. Wir werden Drohungen niemals klein beigeben», erklärte Joly.

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Trump hatte zuletzt mehrfach öffentlich auf Kanada geschielt und das Nachbarland im Norden als möglichen «51. Bundesstaat» der USA beschrieben.

Premierminister Justin Trudeau, der am Montag seinen Rücktritt angekündigt hatte, schrieb auf X: «Die Wahrscheinlichkeit, dass Kanada Teil der Vereinigten Staaten wird, ist kleiner als die für einen Schneeball in der Hölle.» Arbeiter und Öffentlichkeit in beiden Ländern würden davon profitieren, dass beide Gesellschaften die wichtigsten Handels- und Sicherheitspartner füreinander seien.

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Trump spielte zuletzt häufiger mit Übernahmegedanken

Trump kokettierte bei einer Pressekonferenz am Dienstag erneut mit seiner Idee. «Ich liebe das kanadische Volk», sagte er. «Sie sind wunderbar, aber wir geben jedes Jahr Hunderte Milliarden aus, um sie zu beschützen», sagte Trump – ohne auszuführen, worauf sich dieser Betrag bezog. Er schloss anders als beim Panama-Kanal oder Grönland den Einsatz von US-Militär aus, drohte aber mit wirtschaftlichen Zwängen. Man müsse die «künstlich gezogene Linie» zwischen den beiden Ländern loswerden, so der Republikaner.

Zuvor hatte Trump sich im Netzwerk Truth Social geäussert: «Wenn Kanada mit den USA fusionieren würde, gäbe es keine Zölle, die Steuern würden deutlich sinken, und sie (die Kanadier) wären vollständig sicher vor der Bedrohung durch russische und chinesische Schiffe, die sie ständig umgeben.» Gemeinsam mit den USA könnte man eine «grossartige Nation» werden.

Donald Trumps Sohn derzeit auf Grönland unterwegs

Der Junior selbst veröffentlichte in den sozialen Netzwerken seine Ankunft ebenfalls – mit Wackelkopffigur seines Vaters in der Mitte des Cockpits der Boeing 757.

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«Don Jr. und meine Vertreter sind in Grönland gelandet», schrieb Trump auf seinem Netzwerk Truth Social. «Der Empfang war grossartig. Sie und die freie Welt brauchen Sicherheit, Stärke und Frieden. Dies ist ein Deal, der passieren muss. MAGA. MAKE GREENLAND GREAT AGAIN!», schrieb Trump in Anlehnung an seinen Wahlkampfslogan Make America Great Again.

Es geht um Rohstoffe und Militärstrategie

Schon in seiner ersten Amtszeit hatte Trump Interesse geäussert, die rohstoffreiche und strategisch gelegene Insel in der Arktis zu kaufen, was die dänische Regierung aber rundweg ablehnte. Vor seiner zweiten Amtszeit brachte der designierte US-Präsident das Thema erneut aufs Tapet. Die Reise seines Sohnes nach Grönland wurde entsprechend genau beobachtet. Tatsächlich wollte Trump Junior dort aber nur Aufnahmen für seinen Podcast machen, wie aus seinem Umfeld verlautete. Die grönländische Regierung teilte mit, er sei nur als Privatperson dort. Treffen mit Regierungsvertretern waren nicht geplant.

Grönland stehe nicht zum Verkauf», bekräftigte die dänische Ministerpräsidentin Mette Frederiksen am Dienstag. Sie betonte, dass die Zukunft der Insel von deren 56’000 Bewohnern entschieden werde. Der grönländische Regierungschef Múte Egede hatte zuletzt in seiner Neujahrsrede für eine Unabhängigkeit von Grönland geworben. Dass die Insel Teil der USA werden könnte, lehnte er ebenfalls ab.

Gewaltandrohung auch gegen Kanada

Trumps Ego liess es nicht aus, auch Kanada verbal anzugreifen: Mit Blick auf seinen Vorschlag zu einer Fusion mit den USA drohte er den nördlichen Nachbarn mit «wirtschaftlicher Gewalt». Auf die Frage, ob er militärische Gewalt anwenden würde, sagte Trump am Dienstag: «Nein, wirtschaftliche Gewalt.»

«Kanada und die Vereinigten Staaten, das wäre wirklich etwas», sagte Trump. «Man würde diese künstlich gezogene Linie loswerden und sich anschauen, wie das aussieht. Und es wäre auch viel besser für die nationale Sicherheit.»

Trump hatte bereits am Vortag nach der Rücktrittsankündigung des kanadischen Premierministers Justin Trudeau seinen Vorschlag wiederholt, Kanada solle mit den USA fusionieren. Bei einer Fusion «gäbe es keine Zölle, die Steuern würden deutlich sinken und sie wären vollständig sicher vor der Bedrohung durch russische und chinesische Schiffe, die sie ständig umgeben», schrieb Trump auf Truth Social.

Trump hatte Ende November angekündigt, Importe aus Kanada mit einem Zollsatz von 25 Prozent zu belegen. Nach einem Treffen mit Trudeau in seinem Privatanwesen in Florida spottete der Rechtspopulist, er habegemeinsam mit einem Gouverneur zu Abend gegessen. «Gouverneur» ist in den USA die Amtsbezeichnung für die Regierungschefs der einzelnen Bundesstaaten. Der Sender Fox News berichtete, Trump habe dem kanadischen Regierungschef gesagt, sein Land solle 51. US-Bundesstaat werden, wenn es die erhöhten Zölle nicht verkraften könne.

Trump will Golf von Mexiko umbenennen

Und der designierte US-Präsident legte noch einen drauf: Er findet, der Golf von Mexiko sollte in «Golf von Amerika» umbenannt werden. Der von ihm vorgeschlagene Name habe «einen wunderschönen Klang», erklärte Trump bei der Pressekonferenz in Mar-a-Lago. «Was für ein schöner Name. Und er ist angemessen. Er ist angemessen.»

Der Name des Meerbusens an der Südküste der USA ist seit dem 16. Jahrhundert gebräuchlich. Das Gewässer grenzt nicht nur an die US-Bundesstaaten Texas, Louisiana, Mississippi, Alabama und Florida, sondern auch an Mexiko und Kuba. Eine Umbenennung würde also diplomatische Verhandlungen mit diesen Staaten erfordern, und ausserdem bedeutende Anpassungen in Kartenwerken, internationalen Verträgen und wissenschaftlichen Dokumenten nach sich ziehen.

Es ist nicht das erste Mal, dass Trump eine Namensänderung vorschlägt. Bereits zuvor hatte er angeregt, Nordamerikas höchsten Berg – Denali – wieder in Mount McKinley umzubenennen. Der Berg wurde unter Trumps Vorgänger, dem Demokraten Barack Obama, auf Wunsch des Bundesstaates Alaska nach jahrelangem Streit offiziell umbenannt. Die Namensänderung war ein Zeichen kultureller Sensibilität gegenüber der indigenen Bevölkerung Alaskas, für die der Berg seit Jahrhunderten eine besondere Bedeutung hat.

DPA/nag