Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wie ChromeSafariFirefox oder Edge um Sicherheitslücken zu vermeiden und eine bestmögliche Performance zu gewährleisten.

Zum Hauptinhalt springen

Irritation in Dänemark
Trump fordert Kontrolle und Besitz der USA über Grönland

epa07909802 Buildings at Thule Air Base, the United States Air Force's northernmost base, located 1,207 km (750 mi) north of the Arctic Circle, on the northwest coast of the island of Greenland, 08 October 2019 (issued 10 October 2019).  EPA/Ida Guldbaek Arentsen  DENMARK OUT
Jetzt abonnieren und von der Vorlesefunktion profitieren.
BotTalk

Der designierte US-Präsident Donald Trump möchte Grönland den USA einverleiben. «Im Interesse der nationalen Sicherheit und der Freiheit in der Welt sind die USA der Ansicht, dass der Besitz und die Kontrolle von Grönland eine absolute Notwendigkeit sind», schrieb Trump auf der von ihm mitbegründeten Onlineplattform Truth Social.

In dem Post nannte Trump auch seinen Kandidaten für das Amt des US-Botschafters in Dänemark: Ken Howery, ein Mitgründer des Zahlungsdienstleisters Paypal, der während Trumps erster Amtszeit Botschafter in Schweden war. Die Personalie bedarf der Zustimmung des US-Senats.

Bereits während seiner ersten Amtszeit hatte Trump vorgeschlagen, Grönland zu kaufen. Die Antwort aus Dänemark war damals deutlich: Nein, danke. 

Dänemark: «Grönland steht nicht zum Verkauf»

Die grönländische Aussenbeauftragte Vivian Motzfeldt lehnte Trumps neuen Vorstoss im dänischen Sender TV2 als «unsinnig» ab. Regierungschef Múte B. Egede betonte, Grönland stehe nicht zum Verkauf. Man müsse aber offen sein für wirtschaftliche Kooperation. «Denn die gesamte Zusammenarbeit und der gesamte Handel können nicht über Dänemark laufen», hiess es in einer Mitteilung an TV2.

Aufgeschlossener zeigten sich zwei grönländische Abgeordnete im dänischen Parlament. Man sei «open for business», also offen für Geschäfte, sagte Aaja Chemnitz. Ihre Partei Inuit Ataqatigiit würde sich ein stärkeres amerikanisches Engagement in Grönland wünschen, vor allem in den Bereichen Bildung und wirtschaftliche Entwicklung.

epa10901071 General view of the Pituffik Space Base (formerly Thule Air Base) in northern Greenland, 04 October 2023 (issued 05 October 2023). The base changed its name earlier in 2023 as it is no longer staffed by people from the US Air Force, but instead from the US Space Force.  EPA/THOMAS TRAASDAHL  DENMARK OUT

Aki-Matilda Høegh-Dam von der Partei Siumut sagte, sie sei offen für Dialog. Trump zeige Verständnis für die strategische und globale Bedeutung Grönlands, sagte sie dem Sender DR. «Aber es ist wichtig, zu betonen, dass Grönland keine Ware oder geostrategische Trophäe ist.»

Strategische Bedeutung

Das riesige Grönland mit seinen rund 56’000 Einwohnern ist weitgehend autonom. Durch seine Lage in der Arktis, die Nähe zu Russland, wegen dort vermuteter Bodenschätze sowie eines wichtigen US-Militärstützpunktes ist die Insel nicht nur für die USA strategisch bedeutsam. Grönland ist flächenmässig etwa sechsmal so gross wie Deutschland.

epa10902586 A general view of the Pituffik Space Base (formerly Thule Air Base) in northern Greenland, 04 October 2023 (issued 05 October 2023). The base changed its name earlier in 2023 as it is no longer staffed by people from the US Air Force, but instead from the US Space Force, which was established in December 2019.  EPA/THOMAS TRAASDAHL  DENMARK OUT

Bei einer Veranstaltung im Bundesstaat Arizona hatte Trump am Sonntag auch damit gedroht, die Kontrolle über den Panamakanal zurückzufordern. Der Kanal verbindet den Atlantik mit dem Pazifik und ist eine der wichtigsten Handelsrouten der Welt. Anfang des 20. Jahrhunderts führten die USA den Bau des Grossprojekts aus – sie kontrollierten danach auch jahrzehntelang das Gebiet. Dann wurde die Kontrolle schrittweise an Panama übergeben.

DPA/fem