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Meinung

Streit um PET-Flaschen
Einspruch! Der Lass-mich-dran-Deckel ist super

Neuer Pet-Flaschen Verschluss, Deckel ist mit Flasche fest verbunden, Zürich, 4.2.2022, Foto Dominique Meienberg
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Der Ausruf über den neuen Deckel von PET-Flaschen ist eine der meistgelesenen Geschichten auf der Tagi-App der letzten Tage. Was erschreckend ist: So sehr das Thema bewegt, so wenig wird über den Grund für die Neuerung gesprochen. Die Menschen regen sich lieber über den Deckel im Gesicht, schräges Trinken oder drohende «Verschüttungen» der Cola auf. Seit Mitte April läuft sogar eine Petition zur Abschaffung des Lass-mich-dran-Deckels.

Viel besser wäre es, den neuen Deckel als Weckruf zu begreifen. Er ertappt uns – erstens – bei unserem Alltags-Griff zur PET-Flasche (besser wäre eine eigene Trink-Mehrwegflasche). Zweitens erwischt er uns bei unserer Borniertheit, null darüber nachgedacht zu haben, was bisher mit den losen Deckeln der ausgetrunkenen Flaschen geschah.

Viele haben ihn nämlich nicht wieder zur sicheren Müllentsorgung aufgeschraubt, was – drittens – den meisten wahrscheinlich noch nicht einmal bewusst war. So rollte die Kappe leicht in den Strassen oder auf Spielplätzen umher. Eine Der-arme-lose-Deckel-Petition gab es all die Jahre aber nicht.

Plastikdeckel driften durch das Meer

Der bislang so einsame Deckel landet auch in Europa oft in Flüssen und damit letztlich in den Meeren und Ozeanen. Anders als PET-Flaschen ist er aus Polymeren hergestellt und sinkt nicht, sondern driftet oft über riesige Distanzen dahin. Die Europäische Union hat, bevor sie ihr Lose-Deckel-Verbot erliess, den Plastikmüll an den Stränden analysiert. Fürs Mittelmeer lagen laut der Studie Plastikflaschendeckel mit 14 Prozent aller gefundenen Abfallstücke noch vor den PET-Flaschen (12 Prozent). (Den grössten Verschmutzer mit 18 Prozent stellen übrigens Einwegbestecke und Plastikstrohhalme dar.) 

Wer über seinen Teller- und Nasenrand hinausschaut, freut sich über den neuen Lass-mich-dran-Deckel. Das kleine Plastikbändchen am Verschluss rettet zwar nicht unsere Weltmeere. Aber es verschmutzt sie wenigstens ein kleines bisschen weniger. 

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