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Geldberater zur Pensionskasse
Anlage des bezogenen PK-Geldes nicht dem Zufall überlassen

Frau 60 plus, Spaziergang am Vierwaldstättersee, Blick auf Pilatus, Lido Luzern, Schweiz
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Ich (66) habe mir mein Pensionsgeld auszahlen lassen. Von meiner Hausbank CS wurde mir aufgezeigt, wie ich in eine ausgewogene Anlagestrategie investiere. Weiter habe ich ein Aktiendepot bei der CS und neu der UBS. Zudem habe ich flüssige Mittel von 1’000’000 Franken. Unser Haus ist mit 590’000 Franken belastet. Die Hypothek läuft 2025 aus. In vier Jahren geht meine Frau in Pension. Ihr PK-Kapital von 1’000’000 Franken möchten wir auch ausbezahlt haben. Bei der Anlage geht es mir um Kapitalerhalt mit vorausschaubarem, monatlichem Bezug. Noch zu erwähnen ist, dass ich gern an der Börse handle. Bis jetzt habe ich das über meine Hausbank gemacht. Jedoch sind die Gebühren bei der UBS sehr hoch. Wie muss ich vorgehen, wenn ich mein Aktiendepot zu einer anderen Bank mit tieferen Gebühren wechseln möchte? K. P.

Sie können Ihr Aktiendepot kündigen und die Titel auf eine andere Bank transferieren lassen. Allerdings sollten Sie prüfen, wie hoch die Transfergebühren ausfallen. Bei vielen Banken sind diese beträchtlich. Die CS verrechnet je nach Art der Wertschriften pro Posten zwischen 50 und 155 Franken. Bei einem grösseren Depot mit vielen Wertschriften kann einiges zusammenkommen. Immerhin übernehmen andere Banken, die Kunden gewinnen möchten, teilweise die Transferkosten. Ich würde vor einem Wechsel bei der neuen Bank nachfragen, ob diese die Kosten übernimmt.

Komplexer ist indes die Anlage Ihres von der Pensionskasse bezogenen Kapitals sowie später dasjenige Ihrer Frau. Eine ausgewogene Strategie mit regelmässigen Auszahlungen, wie von Ihrer Bank angeregt, ist sinnvoll. Im Rahmen einer Auszahlungsstrategie, wie sie die meisten Institute anbieten, können Sie das Kapital so investieren, dass Sie jederzeit genügend liquide Mittel für die Lebenshaltungskosten haben, aber gleichzeitig der grössere Teil des Geldes jeweils angelegt bleibt und Rendite bringt.

Möglich ist dies, indem Sie das Kapital bildlich gesprochen auf verschiedene Anlagetöpfe verteilen. Ein Teil bleibt liquid, ein weiterer Teil wird kurzfristig für 2 bis 3 Jahre angelegt, ein weiterer Teil für 5 bis 7 Jahre und der letzte Teil für 10 Jahre oder mehr.

Frage nach Hypothek stellt sich

Für die Anlagetöpfe mit kurzem und mittelfristigem Anlagehorizont eignen sich mehrheitlich Obligationen und für den Anlagetopf mit dem langen Anlagehorizont Aktien mit einer guten Dividendenrendite. Allerdings stellt sich auch die Frage, was mit Ihrer Hypothek passiert. Falls die Bank einverstanden ist, könnten Sie diese fortführen, würden dafür aber Zinskosten bezahlen. Diese könnten Sie sich mittels einer Amortisation sparen. Eine solche dürfte allerdings kaum infrage kommen, da Sie nach dem Kapitalbezug auf einen Vermögensverzehr angewiesen sind, um Ihren Lebensstandard zu finanzieren.

In Ihrem Fall empfehle ich Ihnen, eine umfassende Finanzplanung für Ihr Pensionsalter und dasjenige Ihrer Frau erstellen zu lassen. Dabei werden neben den Anlageaspekten und einer langfristigen Liquiditätsplanung auch die Finanzierung Ihrer Immobilie im Alter sowie Steueraspekte miteinbezogen. Dann können Sie entscheiden, ob Sie und Ihre Frau das Kapital von einer Bank verwalten lassen oder ob Sie es auf der Basis einer von der Bank erarbeiteten detaillierten Strategie selbst anlegen möchten.

Auf keinen Fall würde ich die Anlage dem Zufall überlassen. Leider kommt es nicht selten vor, dass Leute, die keine vertieften Fachkenntnisse und langjährige Erfahrung im Geldanlegen haben, schliesslich auf beträchtlichen Buchverlusten sitzen bleiben. Es ist etwas anderes, ob man gelegentlich an der Börse spekuliert oder ob man ein grosses Anlagevermögen systematisch investieren und überwachen muss, das einem die Lebenshaltungskosten bis ans Lebensende sichern sollte.

Wenn Sie, wie Sie schreiben, gern an der Börse handeln, würde ich einen bestimmten, begrenzten Betrag vom übrigen Kapital abtrennen und diesen dafür nutzen, den Rest aber entweder von einer Bank verwalten lassen oder auf der Basis einer detaillierten Strategie langfristig und breit diversifiziert in verschiedene Anlageklassen anlegen.