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Ansturm vor Feiertagen
Online-Shops von Migros und Coop sind am Anschlag

Kaum mehr Bestellungen vor Weihnachten möglich: Die Onlineshops sind ausgelastet. 
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Eigentlich sollten sie die grossen Gewinner der Corona-Krise sein: die Onlineshops von Migros und Coop. Viele Schweizer haben sich das erste Mal ihre alltäglichen Einkäufe nach Hause liefern lassen. Die Nachfrage stieg rasant, gemäss dem aktuellen Distanzhandelsmonitor wuchs der Online-Lebensmittelhandel um mehr als 50 Prozent und damit stärker als der gesamte Schweizer Internethandel.

Doch so richtig glücklich wurden viele Kunden dennoch nicht. Denn die Shops kämpfen an Spitzentagen mit der hohen Auslastung und lassen die Kunden frustriert zurück, die ihre Weihnachtseinkäufe möglichst Corona-konform aus dem Homeoffice erledigen wollen: Sie erhalten über Tage hinweg keine Lieferfenster mehr. Das Schinkli, die Flasche Wein oder die Grosspackung Windeln werden sich daher viele Kunden in den nächsten Tagen im Laden besorgen müssen.

Bis zu 14 Tage Wartezeit

Wer derzeit bei Coop.ch bestellen will, hat erst am 28. Dezember wieder ein Lieferfenster zur Auswahl. Dabei war vor wenigen Tagen die Auswahl noch gross. Dazu sagt Coop-Sprecher Andrea Ruberti: «Aufgrund der aktuell sehr hohen Nachfrage kann es bei Coop.ch zu vorübergehenden Einschränkungen bei der Verfügbarkeit von Lieferterminen kommen.» Liefertermine könnten grundsätzlich bis zu sieben Tage in die Zukunft ausgewählt werden.

Mehr Geduld braucht es bei der Migros. Dort sind aber die regionalen Unterschiede laut Sprecherin Cristina Maurer sehr gross. In grossen Teilen der Deutschschweiz müssen Migros-Stammkunden sieben Tage warten, Neukunden werden erst in vierzehn Tagen beliefert. In der Region Basel gebe es aber keine Verzögerungen bei der Lieferung. Sie erfolgt am nächsten Tag. In der Westschweiz müssen Neukunden zwei Tage warten, Stammkunden werden am nächsten Tag beliefert.

«Wir sehen, dass die Kunden ihre Weihnachtseinkäufe schon sehr früh bestellt haben.»

Cristina Maurer, Migros-Sprecherin

Wer Glück hat, kommt aber schon vorher zum Zug: «Es gibt jeden Tag circa 20 Prozent Reservefenster für Bestellslots am nächsten Tag», so Migros-Sprecherin Maurer. Diese seien meist gegen Mittag weg. Durchschnittlich betrage die Zeit von der Bestellung bis zur Lieferung viereinhalb Tage. Offenbar haben sich aber viele Kunden auf den grossen Ansturm eingestellt und ihre Kühlschränke bereits gefüllt. So sagt Migros-Sprecherin Maurer: «Wir sehen, dass die Kunden ihre Weihnachtseinkäufe schon sehr früh bestellt haben.»

Sowohl Coop als auch die Migros haben in den letzten Monaten investiert, um den erwartbaren Ansturm bewältigen zu können. «Es wurden zusätzliche Lagerflächen in Betrieb genommen sowie im November ein komplett neues drittes Verteilzentrum in Pratteln eröffnet», so Migros-Sprecherin Maurer. Zudem arbeiten über 300 zusätzliche Mitarbeitende in der Logistik. Auch Coop hat ausgebaut, so wurden etwa die Lieferfenster ausgedehnt.

27’000 Freiwillige der Nachbarschaftshilfe Amigos gehen für Risikogruppen einkaufen. 

Die Migros verweist für Menschen aus einer Risikogruppe oder solche in Quarantäne auf die Nachbarschaftshilfe Amigos. Hier sind Lieferungen gleichentags möglich. Dies, da über 27’000 Freiwillige die entsprechende App heruntergeladen haben, um für ihre Nachbarn einzukaufen. Laut der Migros wurden so schon rund 70’000 Einkäufe an die Risikogruppen ausgeliefert.

Avec testet Schnelllieferdienst in Zürich

Zumindest für Zürcher gibt es seit einigen Tagen eine, wenn auch eingeschränkte, Alternative zu den arrivierten Onlinehändlern. Der Detailhändler Avec hat in diesen Tagen ein neues Onlineangebot lanciert. Innerhalb von Zürich werden rund 1400 Artikel angeboten, darunter auch Gemüse oder andere Güter des täglichen Bedarfs. Das Sortiment ist aber nicht für den wöchentlichen Grosseinkauf gedacht – sondern eher, um für einen Netflix-Abend noch schnell einen Snack und ein paar Getränke zu bestellen.

Avec verspricht eine Lieferung innert 60 Minuten, wobei die Lieferung nur während der Öffnungszeiten des Ladens erfolgt. Ab einem Bestellwert von 20 Franken ist sie gratis. Doch die Kunden müssen bei den Produkten mit einem Aufpreis rechnen. So kosten 250 Gramm Kochbutter bei Migros.ch 3.05 Franken, bei Coop.ch 3.35 Franken – bei Avec sind es 4.45 Franken. Der schnelle Service hat seinen Preis.