Tochter Swiss machte es vorNun fordert auch die Lufthansa eine Impfpflicht für das Flugpersonal
Nach der Swiss will auch die Konzernmutter Lufthansa die Pilotinnen und Flugbegleiter zur Immunisierung verpflichten. Grund sind Regelungen anderer Länder.
Nach der Swiss hat sich nun auch die Lufthansa für eine Corona-Impfpflicht für Flugpersonal in Deutschland ausgesprochen. «Als weltweit operierende Airline befürworten wir eine verpflichtende Impfung für unsere Crews und brauchen darüber hinaus eine Möglichkeit zur Erfassung der Impfdaten», sagte Lufthansa-Vorstand Detlef Kayser der «Bild am Sonntag». Als Begründung teilte die Lufthansa mit, dass mit Hongkong gerade das erste internationale Flugziel eine Impfung für Piloten und Flugbegleiter vorgeschrieben habe.
Der Konzern rechne damit, dass Kanada und die USA bald ähnliche Regelungen erlassen werden. «Bei den Hongkong-Crews müssen die Mitarbeiter vor Abflug allgemein angeben, ob sie die Einreisebestimmungen erfüllen. Dazu gehört in Hongkong eben auch die Corona-Impfung», sagte ein Lufthansa-Sprecher der Zeitung.
Zuletzt hatte die Lufthansa-Tochter Swiss in der Schweiz ungeimpftem Flugpersonal mit der Kündigung gedroht. Die Impfflicht wird vom Personal aber grundsätzlich unterstützt, da die Möglichkeit einer solchen Massnahme auch im Gesamtarbeitsvertrag vermerkt ist.
Die US-Airline United Airlines mit insgesamt 67’000 Beschäftigten hatte bereits Anfang August angekündigt, dass es von allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Inland die Impfung erwarte und die Beschäftigten dies auch nachweisen müssten. Am Dienstag erklärte das Unternehmen dann, wer bislang nicht geimpft sei, werde entlassen. Daraufhin sank die Zahl der noch Ungeimpften von 593 auf 320, wie das Unternehmen mitteilt. Nun seien 99,5 Prozent der Beschäftigten gegen das Corona-Virus geimpft; Ausnahmen gibt es aus gesundheitlichen oder religiösen Gründen, wie United am Donnerstag mitteilte.
Am Wochenende haben andere US-Airlines nun mit einer Impfpflicht nachgezogen, darunter American Airlines, Jet Blue und Alaska Airlines, wie die New York Times berichtet. American Airlines mit rund 103’000 Angestellten hat angekündigt, dass Mitarbeitende, welche sich nicht impfen lassen, nicht mehr weiter für das Unternehmen arbeiten können. Auch Hawaiian und Frontier Airlines haben die Massnahme bereits verfügt.
Noch einen Schritt weiter geht die australische Fluggesellschaft Qantas. Dort müssen auch die Passagiere geimpft sein, um mitfliegen zu können, wenn dereinst wieder internationale Flüge auf den bislang abgeschotteten Kontinent zugelassen werden. Die Airline hat dafür auch Anreize ausgesetzt, so erhalten Geimpfte im Mitgliederprogramm entweder 1000 Flugpunkte, 15 Statuspunkte oder einen 20-Dollar-Gutschein für die nächste Reise. Rund 300’000 Personen haben bereits eine Prämie in Anspruch genommen, teilt Qantas mit.
AFP/anf
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