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Knall bei Basler Pharmakonzern
Abrupter Abgang im Novartis-Management

Trägt den neuen Kurs nicht mit und geht: Marie-France Tschudin.
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Der Pharmakonzern Novartis wechselt bei seinem internationalen Pharmageschäft die Spitze aus. Marie-France Tschudin geht zum 15. September, an ihre Stelle kommt Patrick Horber. Der Schweizer ist derzeit Immunologie-Chef beim Pharmaunternehmen Abbvie.

Weil Tschudins Abgang plötzlich erfolgt, übernimmt für eine Übergangsfrist Novartis Finanzchef International, Mukul Mehta, ihre Funktion.

Aus dem Umfeld der Basler Pharmaindustrie ist zu hören, dass Tschudin die neue Strategie von Konzernchef Vas Narasimhan nicht habe mittragen wollen. Es geht dabei angeblich um eine zunehmende Dezentralisierung und die Ausrichtung auf die USA. In der Geschäftsleitung habe es geknirscht, und auch andere Mitglieder des Topmanagements von Novartis seien skeptisch. Bislang habe nur Tschudin die Reissleine gezogen und sich entschieden, zu gehen.

Er war offenbar zu keinem Kompromiss bereit: Novartis-Chef Vas Narasimhan.

Die 52-jährige Tschudin war seit 2017 bei Novartis und hatte seit 2019 den Posten der Pharmachefin inne. Für den wichtigen US-Markt war sie jedoch seit vergangenem Jahr nicht mehr zuständig.

Der US-Markt ist für Pharmakonzerne der weltweit wichtigste. Nicht nur wegen seiner Grösse, auch sind nirgendwo die Medikamentenpreise höher. So war es jedenfalls bisher. Das ist jedoch im Begriff, sich zu ändern: Ein neues Gesetz sieht vor, dass Firmen die Preise gewisser Medikamente nicht mehr frei bestimmen können.

Erst im vergangenen Jahr hatte sich Novartis neu organisiert: Die bislang getrennten Sparten Pharma und Krebstherapien verschmolzen. Dies geschah aus Kostengründen und führte zum Abbau von 8000 der damals insgesamt 108'000 Stellen. Aus strategischen Gründen schuf Novartis zugleich jedoch eine neue Einheit eigens für den US-Markt, an deren Spitze Victor Bulto sitzt. Schon damals war Narasimhan der Überzeugung, dass der US-Markt einen speziellen Fokus braucht.