Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wie ChromeSafariFirefox oder Edge um Sicherheitslücken zu vermeiden und eine bestmögliche Performance zu gewährleisten.

Zum Hauptinhalt springen

Letzte Fabrik in Europa
Novartis-Tochter Sandoz baut Antibiotika-Herstellung aus

Bei Penicillin in Tablettenform deckt das Werk 75 Prozent der Weltproduktion ab: Sandoz in Kundl, Tirol. 
Jetzt abonnieren und von der Vorlesefunktion profitieren.
BotTalk

Der Pharmakonzern Novartis baut seine Produktion von Antibiotika aus. Die Tochter Sandoz will 150 Millionen Euro in ihre bestehenden Werkanlagen in Kundl, Österreich, und in Palafolls, Spanien, investieren.
Der
Ausbau in Kundl erfolge gemäss den Plänen, die im vergangenen Juli zusammen mit der österreichischen Regierung bekannt gegeben worden seien, teilte Sandoz am Dienstag mit. Das Werk in Tirol ist die einzig noch existierende Antibiotika-Fabrik in Europa, die sämtliche Produktionsschritte umfasst.

Damit Sandoz die Produktion nicht nach Asien verlagert, hatten Österreich und die EU das Unternehmen mit Staatshilfe in Höhe von 50 Millionen Euro zum Bleiben bewegt. Sandoz wiederum hatte sich verpflichtet, selbst rund 100 Millionen Euro aufzuwerfen. Sie fliessen nun in eine neue Produktionstechnologie für die Herstellung von oralem Amoxicillin, einem pharmazeutischen Wirkstoff für ein weit verbreitetes Penicillin-Produkt.

«Antibiotika bilden das Rückgrat der modernen Gesundheitsversorgung und sind der strategische Hauptpfeiler unseres Geschäftes.»

Richard Saynor, Sandoz-Chef

Sandoz ist die grösste Herstellerin von Antibiotika weltweit. Sie betreibt jedoch keine eigene Forschung, sondern produziert lediglich Medikamente nach, deren Patentschutz abgelaufen ist (Generika).

«Antibiotika bilden das Rückgrat der modernen Gesundheitsversorgung und sind der strategische Hauptpfeiler unseres Geschäftes», lässt sich Sandoz-Chef Richard Saynor in der Medienmitteilung zitieren. Während der Pandemie ist die Nutzung von Antibiotika in den Industriestaaten zurückgegangen. Denn die Ansteckung mit bakteriellen Erkrankungen nahm wegen der verschärften Hygieneregeln ab. In Entwicklungsstaaten wie Indien nahm der Gebrauch von Antibiotika dagegen zu, weil die Menschen Arztbesuche vermieden und sich in der Apotheke das dort rezeptfreie Medikament besorgten.

Sandoz hatte diesen Februar die Übernahme des Antibiotika-Geschäfts der britischen GlaxoSmithKline publik gemacht. Für 350 Millionen Dollar sowie weiteren bis zu 150 Millionen, die beim Erreichen bestimmter Meilensteine fällig würden, kaufte die Novartis-Tochter drei etablierte Cephalosporin-Antibiotika.

(mit Material der SDA)