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US-Raumfahrt
Erste private Mondlandung ist geglückt

Dieses von Intuitive Machines zur Verfügung gestellte Bild zeigt die Odysseus-Mondlandefähre über der nahen Seite des Mondes nach dem Eintritt in die Mondumlaufbahn am Mittwoch.
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Erstmals in der Geschichte der Raumfahrt ist eine kommerzielle Landung auf dem Mond geglückt. Die unbemannte Mondlandefähre Nova-C des US-Unternehmens Intuitive Machines setzte in der Nacht zu Freitag auf dem Erdtrabanten auf, wie die US-Raumfahrtbehörde Nasa mitteilte. «Wir können ohne Zweifel bestätigen, dass unsere Ausrüstung auf der Oberfläche des Mondes ist und dass wir senden», hiess es rund 20 Minuten nach dem Landzeitpunkt um 00.23 Uhr Schweizer Zeit in einem Livestream aus dem Kontrollzentrum von Intuitive Machines. «Houston, Odysseus hat ein neues Zuhause gefunden.» Odysseus ist der Spitzname des Landers.

In welchem Zustand sich Nova-C nach der Landung befand, war anfangs nicht klar. Es seien zunächst nur schwache Signale empfangen worden, hiess es aus dem Kontrollzentrum. Man arbeite daran, stärkere Signale zu bekommen und mehr über den genauen Zustand des Landers zu erfahren. Kurz darauf hiess es dann, dass – nachdem einige Kommunikationsprobleme gelöst worden seien – bestätigt werden könne, dass der Lander aufrecht stehe und mit der Datenübertragung begonnen habe.

An Bord der Sonde sind mehrere Forschungsgeräte der Nasa

Die Mission wird nur etwa eine Woche dauern – nämlich solange, bis die Sonne am Landeplatz untergeht und eine zweiwöchige, eiskalte Mondnacht beginnt. Dann können die Solarzellen das Raumschiff nicht mehr mit Energie versorgen. Die Sonde, die aussieht wie ein rechteckiger Kasten mit sechs Beinen, ist gut vier Meter hoch, 700 Kilogramm schwer und hat rund 130 Kilogramm Ladung dabei. An Bord sind mehrere Forschungsgeräte der Nasa sowie 125 Miniatur-Mondskulpturen des US-Künstlers Jeff Koons.

Die Sonde war vor einer Woche vom US-Weltraumbahnhof Cape Canaveral mit einer Falcon 9-Rakete von Spacex gestartet. Nach mehreren Tagen Flugzeit umflog die Sonde in 92 Kilometern Höhe den Mond, bis sie am Donnerstag zum Landeanflug ansetzte. Odysseus verfolgte dabei seine Position mithilfe von Kameras, welche die Krater im Blickfeld mit denen auf einer eingespeicherten Karte abgleicht. Mit einem Laser bestimmte die Sonde ihre Höhe.

Scheitern ist einkalkuliert

Die Mission ist Teil des Nasa-Programms CLPS (Commercial Lunar Payload Services), bei dem die US-Weltraumbehörde mit jungen, privaten Firmen zusammenarbeitet. Sie will damit Kosten sparen. Ziel der Missionen ist es, auf dem Mond wissenschaftliche Experimente durchzuführen und Technologien zu testen. Damit sollen unter anderem bemannte Mondmissionen vorbereitet werden. Der Landepunkt von Odysseus ist besonders interessant für die Nasa, da in Kratern der Region Wassereis nachgewiesen wurde.

Kleine und unerprobte Firmen für diese Art von Missionen zu beauftragen, stellt eine neue Entwicklung bei der Nasa dar. Eine eigene Mondmission würde die Nasa ein Vielfaches dessen kosten, was sie den Privatfirmen bezahlt. In einem Bieterwettbewerb beauftragte die Weltraumbehörde deshalb mehre Firmen, darunter die texanische Firma Intuitive Machines. Das Start-up bekam rund 118 Millionen Dollar für den Transport von sechs Experimenten zum Mond. Insgesamt kostet das CLPS-Programm bis 2028 rund 2,6 Milliarden Dollar. Dass ein paar der günstigeren Privat-Missionen scheitern, ist dabei einkalkuliert.

Die erste Mission des CLPS-Programms scheiterte

Auf dem Mond zu landen, ist äusserst schwierig. Der Mond besitzt keine Atmosphäre, die eine Sonde beim Landevorgang abbremsen würde. Zudem ist durch die grosse Entfernung zur Erde kein Echtzeit-Kontakt möglich. Die Sonden müssen deshalb weitgehend autonom landen, was durch die vielen Krater und Felsbrocken auf der Mondoberfläche zusätzlich erschwert wird.

A SpaceX Falcon 9 rocket lifts off from launch pad LC-39A at the Kennedy Space Center with the Intuitive Machines' Nova-C moon lander mission, in Cape Canaveral, Florida, on February 15, 2024. The IM-1 mission is part of NASA’s Commercial Lunar Payload Services (CLPS) program to understand more about the Moon’s surface ahead of the coming Artemis missions. Intuitive Machines' Odysseus lander would be the first US spacecraft to land on the moon in over 50 years. It is expected to land near the south pole of the moon on February 22. (Photo by Gregg Newton / AFP)

Bisher hat es keine private Firma geschafft, eine Sonde auf dem Mond zu landen. Erst im Januar schickte das US-Unternehmen Astrobotic ihren Mondlander los. Die Firma musste ihre Sonde, die auch Teil des CLPS-Programms war, allerdings wegen Störungen am Antriebssystem bald nach dem Start aufgeben. Sie verglühte in der Erdatmosphäre. In den vergangenen Jahren scheiterten sowohl eine israelische als auch eine japanische Firma an einer unbemannten Mondlandung.

Der japanischen Weltraumorganisation gelang es im Januar 2024 hingegen, eine Sonde sanft auf dem Mond zu landen. Dabei kippte sie allerdings um und hatte zunächst Probleme mit der Stromversorgung. Japan war damit hinter den USA, Russland, China und Indien das fünfte Land, das erfolgreich unbemannt auf dem Mond landete.

Mit der erfolgreichen Landung von Odysseus steht nach über 50 Jahren erstmals wieder eine US-amerikanische Sonde auf dem Mond.

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