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Anschlag in New Orleans
Terror erschüttert die amerikanische Stadt der Ausgelassenheit

Police cordon off the intersection of Canal Street and Bourbon Street in the French Quarter of New Orleans, Louisiana, on January 1, 2025. At least 10 people were killed and 30 injured Wednesday when a vehicle plowed overnight into a New year's crowd in the heart of the thriving New Orleans tourist district, authorities in the southern US city said. (Photo by Matthew HINTON / AFP)
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In Kürze:
  • Ein Attentäter hat einen Pick-up in eine Menschenmenge in New Orleans gelenkt.
  • Mindestens 14 Personen wurden getötet und mehr als 30 verletzt.
  • Auf der Ladefläche des Geländewagens war eine IS-Fahne.
  • Die Sicherheitskräfte haben zwei Sprengsätze entschärft. Sie gehen von einem Terroranschlag aus.

Mitten in der amerikanischen Stadt der Ausgelassenheit hat am frühen Neujahrsmorgen ein Attentäter zugeschlagen. Mindestens 14 Menschen kamen bei der Terrorattacke in New Orleans ums Leben, mehr als 30 weitere wurden verletzt, als ein 42-Jähriger einen schweren Pick-up-Truck in eine Menschenmenge lenkte und anschliessend um sich schoss.

Die Attacke ereignete sich um 3.15 Uhr Ortszeit in der Altstadt von New Orleans, dem französischen Viertel, wo Tausende in den Strassen den Beginn des neuen Jahres feierten. Der Täter raste von der Canal Street in die Bourbon Street, den belebtesten Teil der beliebten Tourismusstadt. Als sein Ford zum Stillstand kam, schoss er zwei Polizisten an, bevor ihn die Sicherheitskräfte erschossen.

IS-Fahne auf der Pritsche

Die US-Behörden gehen von einem terroristischen Anschlag aus, unter anderem, weil auf der Pritsche des Geländewagens eine Fahne der Terrormiliz IS wehte. In dem gemieteten Geländewagen fanden die Ermittler eine selbst gebaute Bombe. Die Polizei suchte die Altstadt am Mittwoch grossräumig nach weiteren Sprengsätzen ab. Die Sicherheitskräfte hätten zwei Bomben gefunden und entschärft, sagte FBI-Agentin Alethea Duncan bei einer von mehreren Medienkonferenzen. Die Ermittler gingen davon aus, dass der Täter nicht allein gehandelt habe.

Den Attentäter haben die Behörden als einen 42 Jahre alten Amerikaner namens Shamsud-Din J. identifiziert, wie amerikanische Medien berichten. Er sei in Texas geboren und aufgewachsen und habe zehn Jahre lang bei der Armee Dienst geleistet. Zu möglichen Motiven machten die Ermittler vorerst keine weiteren Angaben. Die Polizeichefin von New Orleans, Anne Kirkpatrick, sagte bei einer Medienkonferenz am Mittwochmorgen: «Dieser Mann wollte so viele Menschen umfahren, wie er konnte. Er war wild entschlossen, ein Blutbad anzurichten.» Wie es der Täter schaffte, Absperrungen zu umfahren, ist Gegenstand der Abklärungen. Die Stadt New Orleans plante, neue Poller in die Strassen einzubauen.

Die Stadt der mediterranen Lebensfreude und des Jazz

Die Altstadt von New Orleans im Südstaat Louisiana ist eine Ausnahmeerscheinung, nicht nur für den konservativen Süden, sondern für die gesamten Vereinigten Staaten. Das französische Viertel vibriert bis heute mit der mediterranen Lebensfreude der Stadtgründer; erst 1803 verkaufte Frankreich das Gebiet an die noch jungen USA. Hier suchen Amerikaner bei oft alkoholgeschwängerten Feiern Abwechslung zur gewohnten angelsächsischen Prüderie.

Zu den Attraktionen gehören der weltberühmte Karneval Mardi Gras und die vielen Bars und Konzertlokale mit Live-Musik in der Geburtsstadt des Jazz. Auch Feiern zum Jahreswechsel ziehen scharenweise Touristen an. Am Neujahrsabend sollte zudem im nahen Sportstadion Super Dome der Sugar Bowl stattfinden, ein Playoff-Spiel der College-Football-Saison. Der Wettkampf zwischen Georgia und Notre Dame wurde auf Donnerstag verschoben. Im Februar wird der Super Bowl, das Finalspiel der Profiligen, in New Orleans stattfinden.

Trump bringt Migration ins Spiel

Sofort erhielt der Vorfall auch eine politische Dimension, trotz vieler noch offener Fragen. Der noch bis 20. Januar amtierende Präsident Joe Biden verurteilte die Gewalt und versprach den Behörden von Louisiana grösstmögliche Unterstützung. Der designierte Präsident Donald Trump behauptete in einer Reaktion, Migranten brächten Kriminalität ins Land, die Verbrechensraten seien auf einem Höchststand. Er stellte zwar keinen direkten Bezug zu dem Attentat in New Orleans her, drückte aber in derselben Stellungnahme den Opfern und Angehörigen sein Beileid aus.