Regenschutz, Wandkette und AirbagNeun neue Gadgets für Velofahrer
Neben vielen neuen Bikes hat die Fahrradindustrie Anfang September auf den Messen Eurobike und IAA Mobility auch jede Menge Zubehör vorgestellt. Einige Ideen waren besonders innovativ.
Das Ende der Velosaison naht mit grossen Schritten. Wer die Winterpause nutzen will, um sein Bike für die kommende Saison aufzurüsten, findet im Zubehörmarkt viele spannende Möglichkeiten. Hier einige der neuen Gadgets (in Europreisen) frisch von den Messen Eurobike in Friedrichshafen und der IAA Mobility in München.
Busch & Müller bietet ab Anfang 2022 den Kurvenlicht-Assistenten Leval an, der bei Kurvenfahrten den Frontscheinwerfer automatisch in waagerechte Position bringt. In einem kleinen Kasten hat der Lichtspezialist ein siebenfach kugelgelagertes Gyroskop mit Servomotor integriert, der die Lenkbewegungen und Neigungswinkel ausgleicht. Damit platziert der Scheinwerfer sein Licht in Kurven besser auf die Fahrbahn. Die Technik benötigt eine Stromversorgung, weshalb B&M das Leval-System vor allem für E-Bikes empfiehlt. Der Preis liegt bei 75 Euro.
Mehr Sicherheit vor Diebstahl soll das Wallchain von Abus bieten. Es handelt sich um einen Wandkettenanker für ein oder zwei Ketten. Der Wandanker wird mit mitgelieferten Hochsicherheits-Spezialdübeln an einer Wand montiert. Die textilummantelten Ketten haben bereits ein Schloss integriert. Die Lösung erlaubt die Sicherung an Aussenwänden oder im Velokeller auf dem höchsten Abus-Sicherheitslevel 15. Kostenpunkt: rund 200 Euro.
Ebenfalls das Velo vor Diebstahl sichern soll das neue Faltschloss Uplock. Die Besonderheit dieser Lösung: Das Schloss selbst versteckt sich unsichtbar in der Sattelstütze, wodurch die Optik das Zweirads nicht beeinträchtigt wird. Wird das Schloss benötigt, muss man einfach den Sattel wegklappen und es aus der Sattelstütze herausziehen. Die Lösung besteht aus der Universal-Sattelstütze und einem über 1 Meter langen Faltschloss. Marktstart soll Anfang 2022 sein. Rund 240 Euro kostet das Schloss.
Ein Rucksack mit wiederverwertbarem Airbag
Noch etwas länger gedulden müssen sich Velofahrer, die einen Airbag-Rucksack Protective Sports Pack von Evoc kaufen wollen. Offizieller Marktstart wird erst 2023 sein. Es handelt sich um eine kompakte Transporttasche, die neben Stauraum noch eine Sturzerkennungssensorik, eine Gaskartusche und einen wiederverwertbaren Airbag beinhaltet. Letzterer wirft sich bei einem Sturz um Schulter und Nacken des Trägers. Der Clou: Wurde der Airbag ausgelöst, lässt er sich wieder zusammenfalten und wiederverwenden. Lediglich eine Gaskartusche muss erneuert werden. Ein Preis steht noch nicht fest. Laut Evoc soll die Lösung allerdings «nicht ganz billig» sein.
TorchOne ist ein Fahrradhelm, der Leuchtelemente im XXL-Format integriert. Die üppig dimensionierten Leuchtflächen, vorne weiss und hinten rot, sorgen für bessere Sichtbarkeit vor allem im Stadtverkehr. Die Lichteinheiten mit wiederaufladbaren Akkus lassen sich abnehmen, was eine Ganzjahresnutzung des Helms erlaubt. Der TorchOne ist auf der Website des britischen Herstellers Torch Apparel zum Preis von 79.99 britischen Pfund bestellbar. Das sind umgerechnet rund 100 Franken.
Tshobo heisst eine neue Rückenstütze von B&T Innotec, die Velofahrer vor Schmerzen im Lendenwirbelbereich, Taubheitsgefühle in den Händen und sogar Atembeschwerden schützen soll. Die Lösung besteht aus einem in Längsrichtung verschiebbaren Arm, der direkt am Sattel montiert wird und ein oder zwei rollierende Stützpolsterelemente im Lendenwirbelbereich des Fahrers positioniert. Tshobo soll die Sitzposition zentrieren und das Hin- und Herrutschen auf dem Sattel minimieren. Ausserdem lastet auf der Lösung ein Grossteil der Zugkraft, was Arme und Hände entlasten soll. Zudem soll der Fahrer mehr Kraft auf die Pedale bekommen und leistungsfähiger sein. Rund 270 Euro kostet die Performance-Version mit einer Rolle, 300 Euro werden für die Comfort-Variante mit zwei Rollen aufgerufen.
Aus Frankreich kommt von der Firma Rainjoy eine neuartige Regenhaube namens Bub-up. Sie lässt sich mit wenigen Handgriffen gleichzeitig am Oberkörper und am Lenker befestigen, um sich so über das Haupt des Fahrers zu wölben. Sie ist zu den Seiten offen, nach vorne blickt man durch ein grosses Sichtfenster. Wird die Schutzhülle nicht benötigt, kann man sie wie ein Wurfzelt kreisrund zusammenfalten und in einem passenden Beutel verstauen, der sich seitlich an einem Gepäckträger befestigen lässt. Rund 120 Euro kostet der Wetterschutz.
Trelock hat sein Angebot um die neue Rücklichtgeneration COB-Line erweitert. Es handelt sich um lichtstarke und zugleich sehr schlanke LED-Leuchten mit Mehrfachlinsentechnik zur Schutzblech- oder Gepäckträgermontage. Die neuen COB-Line-Leuchten werden für E-Bikes und für den Dynamobetrieb angeboten. Zu den Besonderheiten gehören eine animierte Startsequenz (nur für E-Bike) sowie eine Bremslichtfunktion. Es gibt insgesamt vier Varianten zu Preisen zwischen 18 und 30 Euro.
Spider Rear Rack heisst ein neuer Gepäckträger der neuseeländischen Firma Aeroe, der auf eigentlich jedes Velo und E-Bike passen soll. Der Clou: Befestigt wird der Träger an den Sitzstreben des Rahmens beziehungsweise bei einem voll gefederten Bike auf den oberen Streben der Hinterradschwinge. Der Träger mit 5 Kilogramm Traglast eignet sich vor allem zur Montage von Gepäckrollen. Ein entsprechendes Gurtsystem ist bereits integriert. Alternativ lassen sich auch Gepäcktaschen seitlich befestigen. Preis: rund 120 Euro.
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