Neues Fraktionspräsidium SP bekommt eine zweite Doppelspitze
Samira Marti und Samuel Bendahan werden die Fraktion künftig im Co-Präsidium leiten. Es ist das erste Mal, dass im nationalen Parlament ein Duo am Drücker ist.
Zwei Leute an der Spitze, eine Frau und ein Mann. Nach Mattea Meyer und Cédric Wermuth als Co-Präsidium setzt die SP bereits zum zweiten Mal auf ein Führungsduo. Samira Marti und Samuel Bendahan werden künftig die Fraktion der Sozialdemokraten im Parlament leiten. Es ist das erste Mal, dass im Bundeshaus eine Doppelspitze eine Fraktion leitet, wie SRF berichtet hat.
Die Wahl findet zwar erst im September statt. Doch eine SP-Mediensprecherin bestätigt am Montag auf Anfrage, dass bis zum Ablauf der Frist am Sonntagabend keine weitere Kandidatur eingegangen sei. Damit ist die Wahl am 1. September reine Formsache.
Viel Einfluss im Parlament
Samira Marti ist seit 2018 Nationalrätin des Kantons Baselland, Samuel Bendahan wurde 2017 im Kanton Waadt in den Nationalrat gewählt. Mit Bendahan ist also auch die Romandie weiterhin in einem SP-Spitzenamt vertreten, verliert aber etwas an Bedeutung, nachdem der Waadtländer Roger Nordmann die Fraktion bisher allein geleitet hat.
Nordmann hat im Juni seinen Rücktritt bekannt gegeben. Als er vor acht Jahren zum Präsidenten gewählt wurde, war die Konkurrenz deutlich grösser. Der Waadtländer setzte sich damals gegen die St. Galler Nationalrätin Barbara Gysi (heutige SP-Vizepräsidentin) und den Basler Nationalrat Beat Jans durch. Im ersten Wahlgang lag Nordmann nur wenige Stimmen vor der Konkurrenz. Jans wird heute als möglicher Kandidat für die Nachfolge von Alain Berset im Bundesrat gehandelt.
Ein Fraktionschef oder eine Fraktionschefin kann im Parlament viel Einfluss ausüben. Deshalb ist der Posten, je nach Partei, durchaus umkämpft. Zuletzt hat die FDP ein neues Präsidium gewählt. Da war das Rennen knapp: Damien Cottier setzte sich mit 19 zu 18 Stimmen gegen Olivier Feller durch.
Die SP ist allerdings nicht die erste Partei, bei der die Wahl nur pro forma erfolgt. So verzichtete etwa im Jahr 2021 bei der Mitte-Fraktion Philipp Kutter bereits vor der Wahl darauf, gegen den heutigen Fraktionspräsidenten Philipp Matthias Bregy anzutreten.
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