Hightech im MittellandNeues Alzheimer-Medikament soll im Kanton Solothurn hergestellt werden
Im solothurnischen Luterbach wartet eine neue hochtechnologisierte Produktionsanlage von Biogen auf den Startschuss. Der könnte nun mit der Zulassung in den USA erfolgen.
In den USA ist das erste Alzheimer-Medikament, das auf den Krankheitsverlauf selbst und nicht nur auf die Symptome abzielt, zugelassen worden. (Lesen Sie hier: Zum ersten Mal seit fast zwanzig Jahren wird neues Alzheimer-Medikament zugelassen.) Das ist auch für den Pharma-Produktionsstandort Schweiz von Bedeutung. Denn das Medikament mit dem Namen Aduhelm kann in zwei Biogen-Werken produziert werden: In den USA (North Carolina) und in der Schweiz, im Kanton Solothurn.
In Luterbach/SO hat Swissmedic erst Ende Mai der neuen Produktionsanlage von Biogen die Betriebsbewilligung erteilt. Gerade rechtzeitig vor dem Entscheid der US-Arzneimittelbehörde zu Aduhelm. Schon Hunderte Mitarbeitende hat das hochmoderne Biotech-Werk, in dem bislang noch nichts produziert wurde. Es war eine heikle Wette: Gekostet hat der Aufbau des Werks 1,5 Milliarden Franken, wie der Sprecher des Werkes Luterbach sagte.
Suche nach Fachkräften für Luterbach
«Unsere aktuelle Herausforderung ist weiterhin die Rekrutierung von qualifizierten Fachkräften», so Werksprecher Tristan Schmitz weiter. Zu den jetzt gut 500 Angestellten werden noch knapp 80 weitere Mitarbeitende gesucht.
Der Schweizer Standort soll die Herstellung des neuen Alzheimer-Medikamentes unterstützen. Damit bei einem Scheitern des Projektes nicht alles in den Sand gesetzt worden wäre, legte Biogen das Werk modular an: Potentiell könnten auch Lecanemab (BAN2401) und andere Biopharmazeutische Produkte in Luterbach hergestellt werden, hatte es 2015 beim Planungsbeginn geheissen.
Nun dürfte das Kalkül aufgehen. Die Produktion der monoklonalen Antikörper für Aduhelm kann in den vier Biotanks mit je 18’500 Litern starten, wenn das Werk in den USA nicht ausreicht.
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