Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wie ChromeSafariFirefox oder Edge um Sicherheitslücken zu vermeiden und eine bestmögliche Performance zu gewährleisten.

Zum Hauptinhalt springen

Neue Zahlen zum Zürcher Wohnungsmarkt
Immobilien-Firmen dominieren und bauen immer kleinere Wohnungen

Baukraene, Wohnhaeuser, und die Baustelle der Schulanlage Guggach, oben, sowie das ehemalige Radiostudio, oben links, aufgenommen am Montag, 24. April 2023 in Zuerich. (KEYSTONE/Michael Buholzer)
Jetzt abonnieren und von der Vorlesefunktion profitieren.
BotTalk

Eigentlich hat Zürich den politischen Auftrag, den Anteil an gemeinnützigen Wohnungen auf ein Drittel zu erhöhen. Doch die Zahlen, welche die Stadt am Dienstag publizierte, zeigen in eine andere Richtung.

57 Prozent der Wohnungen, die 2023 entstanden, wurden durch private Gesellschaften erstellt: insgesamt 1726. Wohnbaugenossenschaften mit 464 neuen Wohnungen und die öffentliche Hand mit 270 Wohnungen kommen 2023 zusammen nur auf einen Anteil von 24 Prozent an allen Neubauwohnungen. Die übrigen Wohnungen wurden durch natürliche Personen oder im Stockwerkeigentum gebaut. «Die Bedeutung gemeinnütziger Eigentümerschaften ist gesunken», schreibt die Stadt Zürich.

Firmen kaufen Immobilien von Privaten ab

In den letzten 15 Jahren sind Immobiliengesellschaften um fast 25’000 Wohnungen gewachsen. Institutionelle Anleger, zu denen Pensionskassen zählen, Versicherungen, Fonds oder private Immobilienfirmen kaufen Häuser und Land von privaten Eigentümerinnen. Im Juni 2023 besassen Immobilienfirmen deswegen erstmals mehr Wohnungen als die Privaten.

2008 sah dies noch ganz anders aus. Damals bildeten die Einzelpersonen die deutlich grösste Eigentümergruppe. Ihr Anteil an den Stadtzürcher Wohnungen ist seither von 42 auf 32,6 Prozent geschrumpft, jener der Immobilienfirmen von 25,3 auf 33 Prozent angestiegen.

«Für die Bevölkerung ist das eine Katastrophe», schreibt die SP in einer Medienmitteilung. In der Stadt Zürich akzentuiere sich der Renditedruck auf dem Immobilienmarkt. Die Mieten hätten sich in den letzten 25 Jahren fast verdoppelt. Die SP fordert deshalb, dass die Stadt Zürich noch stärker in den Immobilienmarkt eingreifen solle. Im vergangenen Jahr hat sie für über 300 Millionen Franken Wohnungen und Land erworben.

Immer kleinere Wohnungen

Die meisten neuen Wohnungen wurden vergangenes Jahr in den Kreisen 9 und 11 gebaut. In Altstetten und Albisrieden entstanden 795 Wohnungen, in Zürich-Nord 639. Diese beiden Stadtkreise weisen seit 2009 fast immer den grössten Wohnungszuwachs auf.

Im Vergleich zum Vorjahr wurden 2023 481 Wohnungen mehr erstellt. Die Anzahl Neubauten liegt auf dem Niveau der Jahre 2015 bis 2018. Die Stadt Zürich schreibt, dass aufgrund der vielen sich im Bau befindenden Wohnungen auch in den nächsten Jahren mit einer hohen Wohnbautätigkeit zu rechnen sei.

Auffällig ist zudem, dass immer mehr kleinere Wohnungen entstehen. Der Anteil der Ein- bis Dreizimmerwohnungen bei den Neubauten hat auf fast 75 Prozent zugenommen. Gleichzeitig ist der Anteil der Familienhaushalte in Neubauwohnungen zurückgegangen.

Verglichen mit den 2010er-Jahren wohnen aktuell im Neubausegment weniger Familien mit Kindern und mehr Kleinhaushalte mit Personen im Erwerbsalter. Der Trend zu kleineren Wohnungen im Neubau wird dadurch verstärkt, dass die Haushalte näher zusammenrücken. So bewohnen bei den Zweipersonenhaushalten in Neubauten 68 Prozent ein bis drei Zimmer, während es vor zehn Jahren erst 58 Prozent waren.