Wohnraum in ZürichWo es noch freie Wohnungen gibt
Im Kanton Zürich hat die Anzahl leer stehender Wohnungen einen der tiefsten Werte seit der Jahrtausendwende erreicht. Es gibt allerdings regionale Unterschiede.
Im Kanton Zürich stehen weniger Wohnungen leer als im Vorjahr. Die Leerwohnungsziffer – also der Anteil der Leerwohnungen am gesamten Wohnungsbestand – ist von 0,61 auf 0,53 Prozent gesunken. Das ist einer der tiefsten Werte seit der Jahrtausendwende, wie die kantonale Direktion der Justiz und des Innern am Donnerstag mitteilt.
Der diesjährige Rückgang ist allerdings schwächer als in den beiden Vorjahren und nicht flächendeckend. Am stärksten mangelt es an Wohnraum mit drei oder weniger Zimmern. Wohnungen mit vier oder mehr Zimmern sind häufiger leer.
Am höchsten ist der Anteil der leeren Wohnungen im Zürcher Oberland, am tiefsten in den Städten Zürich und Winterthur.
Nur sieben leere Neubauwohnungen in Zürich
So standen am 1. Juni in der Stadt Zürich nur 144 Wohnungen leer – die Leerwohnungsziffer beträgt somit gerade mal 0,06 Prozent, wie Statistik Stadt Zürich mitteilte. Auch bei Neubauwohnungen gebe es kaum Leerstände.
Obwohl innert Jahresfrist 2900 Neubauwohnungen in der Stadt Zürich fertiggestellt worden sind, stellt die Erhebung 2023 nur sieben leer stehende Neubauwohnungen fest. Eine derart schnelle Absorption von Neubauwohnungen sei ungewöhnlich, schreibt Statistik Stadt Zürich.
Tiefster Stand in Winterthur seit neun Jahren
In Winterthur sank die Leerwohnungsziffer von 0,37 Prozent im Vorjahr auf 0,19 Prozent. Das ist der tiefste Stand seit neun Jahren, wie die Stadt mitteilte. Insgesamt standen zum Stichtag 113 Wohnungen leer.
Die Wohnbautätigkeit ist allerdings weiterhin hoch. Für 2023 steuern allein die Projekte in der Lokstadt, im Hobelwerk, an der Gertrudstrasse und im Lokwerk rund 400 neue Wohnungen bei.
Angebot deckt Nachfrage nicht
Der Rückgang der Leerwohnungsziffer weist darauf hin, dass der Ausbau des Wohnungsangebots die Nachfrage nicht deckt, wie der Kanton schreibt. Zwar hat die sogenannte Nettowohnungsproduktion, also Neubauten minus Abbrüche, im ersten Halbjahr in den meisten Regionen zugenommen, sie bleibt aber mehrheitlich unter dem Durchschnitt der vergangenen Jahre.
Für die Statistik werden die am 1. Juni leer stehenden Wohnungen erfasst, die entweder zur dauernden Miete oder zum Kauf angeboten werden. Nicht erfasst werden Wohnungen, die zwar unbewohnt, aber bereits vermietet oder verkauft sind.
SDA/sip/tif
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