Betrug mit WasserNestlé Waters zahlt in Frankreich 2 Millionen Euro Busse
Der Konzern soll unerlaubt Wasser gefördert haben. Teil der Strafe sind auch Renaturierungen und eine Wiederherstellung des ökologischen Gleichgewichts.
Die Mineralwassersparte des Nestlé-Konzerns zahlt in Frankreich eine Strafe in Höhe von zwei Millionen Euro wegen Betrugs- und Umweltvorwürfen. Die Staatsanwaltschaft der Stadt Epinal in den ostfranzösischen Vogesen gab am Dienstag eine entsprechende gerichtliche Vereinbarung mit Nestlé Waters bekannt.
Das Unternehmen habe sich über die Strafzahlung hinaus dazu verpflichtet, entstandene Umweltschäden auszugleichen. So habe sich Nestlé Waters verpflichtet, die ökologischen Auswirkungen durch einen ambitionierten Plan zur Renaturierung und Wiederherstellung der ökologischen Gleichgewichts zu beheben, erklärte Staatsanwalt Frédéric Nahon. Die Mineralwassertochter von Nestlé wird ausserdem mehreren Naturschutzorganisationen eine Entschädigung von 516'800 Euro (477'200 Franken) bezahlen.
Die Vereinbarung basiert auf den Ergebnissen von zwei Voruntersuchungen. Die erste betraf Unzulänglichkeiten bei behördlichen Genehmigungen für neun von 130 Wasserentnahmestellen von Nestlé Waters. Die zweite Untersuchung betraf die nicht erlaubte Behandlung von Mineralwasser mit UV-Strahlung und Aktivkohlefiltern. Diese Verfahren sind für Leitungswasser durchaus erlaubt, nicht aber für Quell- und Mineralwasser, das als natürlich reines Wasser erheblich teurer verkauft wird.
Die Staatsanwaltschaft Epinal erklärte, Nestlé Waters habe die festgestellten Unregelmässigkeiten behoben, die nicht genehmigte Wasseraufbereitung eingestellt und «umfassend» mit den Justiz- und Verwaltungsbehörden kooperiert. Auch hätten sich aus dem Fehlverhalten keine Auswirkungen auf die öffentliche Gesundheit ergeben.
SDA/oli
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