Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wie ChromeSafariFirefox oder Edge um Sicherheitslücken zu vermeiden und eine bestmögliche Performance zu gewährleisten.

Zum Hauptinhalt springen

Nach verpatztem Sechseläuten
Warum der Böögg jetzt in die Drachenhöhle Küsnacht sollte

Der Kopf vom Böögg wird wieder entfernt, nachdem das Böögg anbrennen abgesagt wurde. 15.04.24

Sechseläuten - der Tag

Ticker vom Sechseläuten
Jetzt abonnieren und von der Vorlesefunktion profitieren.
BotTalk

Alle, die daran gezweifelt haben, dass das Schicksal des Böögg in direktem Zusammenhang mit dem Wetter steht, sind eines Besseren belehrt worden: Der Temperatursturz am Dienstag nach dem Nicht-Verbrennen des Böögg sollte auch die Skeptiker von dessen Wirksamkeit überzeugt haben.

Doch auch eine Reihe ganz praktischer Fragen stellten sich noch am Abend des Nicht-Verbrennens. Wann wird der Böögg vom Scheiterhaufen runtergeholt? Wann und wie wird der Holzstoss abgebaut? Vor allem aber: Wann und wo wird der Böögg doch noch verbrannt, damit wir eine Chance auf Sommer haben?

Ganz abgesehen davon, dass ob des Lösens all dieser praktischen Aspekte vielleicht gerade die Chance vertan wurde, den Böögg umzudeuten und ihn zu einer Klimawandelbremse umzustilisieren – eine entscheidende Frage wurde bis anhin mit Bedacht nicht öffentlich thematisiert: Wohin mit dem Böögg, bis er dereinst vielleicht im Appenzöllischen sein Leben aushaucht?

Zurück nach Hause wollen junge Erwachsene, die einmal ausgezogen sind, in der Regel nicht. Wohin denn dann? Eine WG wird schwierig, die Vorgänger des Böögg existieren bekanntlich nicht mehr, seine Nachfolger noch nicht. Vielleicht zum Grossvater? Also zum Vorgänger von Böögg-Bauer Lukas Meier, Heinz Wahrenberger aus Stäfa? Ich könnte mir vorstellen, dass der dankend abgelehnt hat.

Also einfach an einen sicheren Ort? Zum Beispiel einen unterirdischen? Spontan käme mir da das Bergwerk in Horgen in den Sinn. Aber man stelle sich vor, der Zürcher mit der normalerweise blütenreinen Weste präsentierte sich in Appenzell Ausserrhoden befleckt…

Ich tippe darum eher auf die Drachenhöhle im Küsnachter Tobel. Dafür sprächen aus meiner Sicht gleich mehrere Gründe. Erstens soll dort jener Drache hausen, der für die zerstörende Überschwemmung von Küsnacht im 18. Jahrhundert verantwortlich war – weil das Ungeheuer beim Spielen im Tobel einschlief, den Bach staute und die Wassermassen sich nach seinem Aufstehen abrupt ins Dorf ergossen. Ein Wettermacher also wie der Böögg. Zweitens ist die Ausflugsattraktion zurzeit gesperrt – offiziell wegen eines Erdrutschs. Und drittens lebt der oberste Zünfter in Küsnacht. Felix Boller ist nach den jüngsten Ereignissen sicher froh, wenn er ab und zu ein wachsames Auge auf den unberechenbar gewordenen Böögg werfen kann.

Newsletter
Zürichsee heute
Erhalten Sie die wichtigsten News aus der Region, kuratiert von unserer Redaktion.

Weitere Newsletter