Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wie ChromeSafariFirefox oder Edge um Sicherheitslücken zu vermeiden und eine bestmögliche Performance zu gewährleisten.

Zum Hauptinhalt springen

Nach Blitz und Donner drehte Federer auf

Jetzt abonnieren und von der Vorlesefunktion profitieren.
BotTalk

Am Ende war es doch Roger Federer, der obsiegte, der im Halbfinal steht, der vom Publikum gefeierte wurde. Doch sein Kumpel hatte dem Baselbieter in Cincinnati zuvor einen heftigen Schrecken eingejagt. Bei 6:6 im Tiebreak des zweiten Satzes war Stan Wawrinka nur zwei Punkte von der Überraschung entfernt gewesen. Und eine Überraschung wäre es gewesen, hätte der Waadtländer die Nummer 2 der Welt bezwungen. Eine ziemlich grosse sogar.

Denn Wawrinka tastet sich nach seinen beiden Knieoperation im August 2017 erst wieder an sein früheres Niveau heran. Federer hatte zudem zuvor 20 der 23 Duelle für sich entschieden, der Romand seine drei Erfolge allesamt auf Sand realisiert.

Ein Novum für Federer

In Cincinnati versuchte Federer, von Anfang an aufs Gaspedal zu drücken. Er buchte am Netz denn auch etliche spektakuläre Punkte. Doch weil er beim Return das Timing nicht fand und vier Breakchancen ungenutzt verstreichen liess, kam es zum Tiebreak, das Wawrinka 7:2 gewann. «Ich war mental nicht da, ich spielte wirklich schrecklich», gab der Baselbieter zu. Auch im zweiten Durchgang war Federer bei eigenem Aufschlag ungefährdet, doch Wawrinka dominierte zunehmend die Grundlinienduelle. So kam es wieder zur Kurzentscheidung, die diesmal mit 8:6 an Federer ging.

1 / 8
Vor Beginn des Spiels begrüsst Roger Federer die Zuschauer.
Halbfinaleinzug in Cincinatti: Roger Federer schlägt seinen Landsmann Stan Wawrinka. (17. August 2018)
Stan Wawrinka schenkt Federer nichts.

Im dritten Satz waren zwei Ballwechsel absolviert, als die Partie unterbrochen wurde, und zwar, weil es nahe der Anlage heftig blitzte. Das habe er noch nie erlebt, erzählte Federer. Nach einer Pause von 21 Minuten ging es weiter, und den dritten Durchgang dominierte der Favorit, der nun besser returnierte, deutlich. Kurz vor Mitternacht umarmten sich am Netz der Baselbieter und der Waadtländer, die gemeinsam Olympiagold im Doppel sowie den Davis-Cup gewonnen haben.

Ein persönlicher Sieg für Wawrinka

«Klar, jetzt bin ich enttäuscht, traurig auch. Aber insgesamt habe ich einen grossen Sieg errungen, wenn ich bedenke, in welcher Situation ich mich vor einem Jahr befand», bilanzierte Wawrinka. Beide hatten am frühen Nachmittag schon ihre Viertelfinals bestritten. Er sei nach dem Sieg über Leonardo Mayer zurück ins Miethaus gegangen und habe mit seinen Kindern das Abendessen eingenommen. «Es war aufregend, ich erlebte erst zum zweiten Mal in einer meiner Karriere, dass ich zwei Einzel am selben Tag bestreiten musste. Es kam mir vor, als seien es zwei verschiedene Tage. Am Nachmittag war es hell und windig, am Abend dunkel und windstill. Er herrschte eine komplett andere Atmosphäre», berichtete er.

Während Wawrinka nach New York reist, um sich auf das US Open vorzubereiten, trifft Federer im Halbfinal (Sonntag 01.00 Uhr Schweizer Zeit) auf David Goffin. Der flinke Belgier schaffte es, innert weniger Stunden den Wimbledon-Finalisten Kevin Anderson und die Weltnummer 3 Juan Martin Del Potro zu bezwingen. Im anderen Halbfinal trifft der Serbe Novak Djokovic auf den Kroaten Marin Cilic.