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Zecken-Biss mit Folgen
«15 Jahren unsichtbares Leiden» – Model Bella Hadid über ihre Borreliose-Erkrankung

Hat wegen eines erneuten Krankheitsschubs eine Auszeit genommen: US-Model Bella Hadid. (Archivbild)
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Dieser Artikel erschien erstmals am 8. August 2023. Anlässlich der diesjährigen Zeckensaison haben wir ihn für Sie aktualisiert.

Erst im Juli 2023 hatte das US-Model Bella Hadid eine Auszeit vom Modeln und den sozialen Medien verkündet. Grund dafür war ein neuer Schub der Infektionskrankheit Lyme-Borreliose, unter der sie seit ihrem 16. Lebensjahr leidet.

In einem emotionalen Instagram-Post lässt sie dann im August ihre Fans wissen, wie sie sich nach «15 Jahren unsichtbaren Leidens» fühlt. Dazu teilt sie gleich mehrere Bilder, welche sie im Spital oder mit Infusionen zeigen. Auch medizinische Berichte der vergangenen Jahre sind dabei. 

Sie habe über 100 Tage Behandlungen ertragen. Das alles habe sich gelohnt, da es ihr nun wieder besser gehe und man sich keine Sorgen machen müsse. «Das junge Ich, das gelitten hat, wäre so stolz auf mein erwachsenes Ich, weil ich mich nicht aufgegeben habe», schreibt Hadid. 

Im Statement schreibt sie weiter: «Das Leben in diesem Zustand, der sich mit der Zeit und der Arbeit verschlechtert, während ich versuche, mich selbst, meine Familie und die Menschen, die mich unterstützen, stolz zu machen, hat mich auf eine Weise belastet, die ich nicht wirklich erklären kann.»

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Hadid würde nichts an ihrem Schicksal ändern

Trotz des ganzen Leidens würde sie nichts an ihrer Geschichte ändern wollen: «Wenn ich das alles noch einmal durchmachen müsste, um hierherzukommen, zu genau diesem Moment, in dem ich jetzt bin, mit euch allen, endlich gesund, würde ich alles noch einmal so machen. Es hat mich zu dem gemacht, was ich heute bin.» Das Universum funktioniere auf die schmerzhafteste und schönste Art und Weise, so die heute 27-Jährige. «Aber wenn es euch gerade schlecht geht, möchte ich sagen – es wird besser. Ich verspreche es.» 

Im Post dankt sie ihrer Mutter Yolanda Hadid (59), bei der 2012 ebenfalls Lyme-Borreliose diagnostiziert wurde. «Ich bin meiner Mama dankbar, dass sie alle meine Krankenakten aufbewahrt, zu mir steht, nie von meiner Seite weicht, mich beschützt, unterstützt, aber vor allem, dass sie mir bei all dem geglaubt hat.»

NEW YORK, NEW YORK - MAY 01: Bella Hadid is seen on May 01, 2024 in New York City. (Photo by Gotham/GC Images)

Ein weiterer Dank richtet sie an ihre Ärzte, dem Pflegeteam, ihren Agenten und den Firmen, für welche sie arbeitet. Wann sie wieder auf den Laufsteg zurückkehrt, liess sie offen.  Sie versichert ihren Fans aber: «Ich komme wieder, sobald ich bereit bin»

Einen weiteren Post widmet sie ihrem Hund. «Und Gott segne meinen Engel, Glizzy P. Beans alias Petunia alias Beans, der nicht für eine Sekunde von meiner Seite weicht.» 

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In der Schweiz wohl «bis rund 150’000 Borreliose-Fälle pro Jahr»

Bella Hadid macht mit dem Post aufmerksam auf eine Krankheit, die uns alle treffen kann. Denn Borreliose entsteht durch eine Infektion mit einer bestimmten Art von Bakterien, die durch Zecken übertragen werden.

Und das Risiko, von einer Zecke gestochen oder angesteckt zu werden ist in der Schweiz in jüngster Zeit gestiegen, wie Sie in unserem Artikel nachlesen können. Denn laut der Suva kam es zwischen 2012 und 2016 durchschnittlich zu 10’000 Zeckenstichen pro Jahr, in der Folgeperiode 2017 bis 2021 schon zu 14’000. Und das scheint angesichts der jährlich bis zu 10’000 Borreliose-Fälle eine tiefe Schätzung zu sein. Zudem handelt es sich hier nur um Fälle, die durch einen Arztbesuch diagnostiziert wurden. Alle diejenigen, die einen Stich nicht bemerkt haben, erscheinen nicht in diesen Statistiken.

Die Dunkelziffer ist hoch. Allein über die Prävention-App Zecke werden pro Jahr rund 10’000 Stiche gemeldet, und die App wurde erst 200’000-mal heruntergeladen, also von einem Bruchteil der Schweizer Bevölkerung. Werner Tischhauser, Vizepräsident der Zeckenliga Schweiz, geht von einem Vielfachen der statistisch errechneten Zahlen aus: «Ich komme auf 100’000 bis rund 150’000 Borreliose-Fälle pro Jahr. Dafür bräuchte es dann etwa 3 bis 4 Millionen Zeckenstiche.»

Das wichtigste Anzeichen für eine Borreliose (auch Lyme-Krankheit genannt), ist eine kreisförmige Hautrötung um die Biss- bzw. Stichstelle der Zecke. Fieber, Muskel- und Kopfschmerzen sowie Müdigkeit gehören zu den häufigsten Symptomen. 

Die Krankheit kann zwar mit Antibiotika behandelt werden, dennoch kann es sein, dass die Bakterien das Nervensystem befallen. Leider schützt auch eine Zeckenimpfung nicht vor Lyme-Borreliose – was die Krankheit so tückisch macht. 

Hier ist das Zeckenrisiko am grössten

So ist es empfehlenswert, beim Aufenthalt im Wald und in der Wiese lange Hosen und lange Ärmel zu tragen, um den Zecken keine nackte Haut zu bieten. Es kann auch helfen, die Hose in die Socken zu stopfen und helle Kleidung zu tragen – nicht weil Zecken diese scheuen, sondern weil man die Tiere darauf leichter entdeckt. Zudem nützen Zeckenschutzmittel, ähnlich Anti-Mücken-Sprays. Entfernt man die kleinen Tierchen frühzeitig, ist das Übertragungsrisiko gering. 

«Die Bevölkerung unterschätzt die Gefahr», sagt Tischhauser zu den steigenden und massiv unterschätzten Fallzahlen. 2023 gehöre bis jetzt zu den schlimmsten Jahren, bestätige aber den grundsätzlichen Aufwärtstrend. In welchen Schweizer Regionen das Zecken-Risiko am höchsten ist, zeigt unsere Karte. 

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