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Meinung

Kolumne «Dorfgeflüster»
Mit falschen Papieren an Bord

Darüber spricht das Dorf.
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Wenn auf der Grossen Rundfahrt die Schiffspassagiere ein- und aussteigen, kommt es schnell einmal zu einem grossen Gewusel. Auf dem Steg stehen die Wartenden oft jenen im Weg, die das Schiff verlassen wollen. Und nachdem sich Letztere endlich gegen den Strom gekämpft haben, wird die Lage nicht unbedingt übersichtlicher – wie neulich gut zu beobachten war, nachdem die Linth in Wädenswil angelegt hatte und nach Männedorf weiterfahren wollte.

Denn zuerst schlenderten die Zusteigenden im Schneckentempo über die Schiffsbrücke, sodass sich ein langer Stau bildete. Und dann gab es wie so oft einige, die – kaum waren sie an Bord – sogleich stehen blieben und den Aufrückenden hinter ihnen den Weg blockierten.

Der Grund dafür: Gleich im Eingangsbereich des Schiffs findet jeweils die Billettkontrolle statt. Vor dem Besatzungsmitglied, das mit seinem Smartphone die Tickets scannte, bildete sich deshalb eine lange Schlange – zumal man heutzutage etwas mehr Abstand zum Vordermann wahrt als früher. «Bitte aufschliessen!», rief deshalb die Crew, die möglichst rasch ablegen wollte.

Die Menschenschlange wandelte sich sodann rasch in eine Menschentraube: Dicht gedrängt sammelten sich die Passagiere nun um den Billettkontrolleur. Dieser versuchte, im Eiltempo die Tickets zu scannen, und geriet dabei ordentlich ins Schwitzen – erst recht, als zwei ältere Touristen aus Deutschland vor ihm auftauchten, die etwas eingeschüchtert wirkten und ihm zaghaft zwei zerknitterte A4-Papiere hinstreckten. Der Kontrolleur blickte ratlos darauf und sagte dann leicht genervt: «Das Covid-Zertifikat? Was soll ich denn damit?»