Enthüllungsbuch über Ex-First-LadyMelania Trump, die Abweisende
Die ehemalige Stabschefin der Ex-First-Lady hat ein Buch geschrieben. Und rechnet darin ab mit den Trumps.
Während ihrer Arbeit im Weissen Haus hat sie sich zurückgehalten, jetzt bricht die ehemalige Trump-Pressesprecherin Stephanie Grisham ihr Schweigen. Ihr Enthüllungsbuch zur Trump-Präsidentschaft steht kurz vor der Veröffentlichung. «Politico» hat erste Auszüge von «I’ll Take Your Questions Now: What I Saw at the Trump White House» veröffentlicht. Von den betroffenen politischen Kreisen in Washington – allen voran den Trumps – wird es hoch antizipiert. Melanias Büro hat bereits dazu Stellung bezogen.
Als das Kapitol gestürmt worden sei, sei die First Lady mit dem Fotoshooting eines neuen Teppichs beschäftigt gewesen, schreibt Stephanie Grisham. Sie habe Melania gefragt, ob sie twittern wolle, «dass friedliche Proteste das Recht eines jeden Amerikaners sind, aber es keinen Platz für Gesetzlosigkeit und Gewalt gibt». Eine Minute später schrieb die First Lady zurück: «Nein».
Grisham war zum Zeitpunkt des Sturms aufs Kapitol Melania Trumps Stabschefin. Im Buch hält Grisham fest, dass sie schockiert gewesen sei, dass die damalige First Lady die Meinung Donald Trumps geteilt habe, dass die US-Präsidentschaftswahl 2020 manipuliert gewesen sei. Eine wirklich grosse Überraschung könne dies jedoch nicht gewesen sein, schreibt «Politico», da sich die First Lady bei wichtigen Fragen grundsätzlich hinter ihren Ehemann gestellt habe.
Wie Marie Antoinette
Melania habe Grisham erzählt, dass «etwas Schlimmes passiert» sei und die Ergebnisse der US-Präsidentschaftswahl 2020 nicht legitim gewesen seien. So habe sie sich auch geweigert, für Jill Biden, die Frau des neu gewählten US-Präsidenten, einen traditionellen Amtseinführungstee zu veranstalten, berichtet ihre frühere Stabschefin.
Lange habe sie die First Lady gegen Vorwürfe verteidigt, eine Dilettantin im Stile Marie Antoinettes zu sein, schreibt Grisham in ihrem Buch. Nach Melanias Reaktion auf den gewaltsamen Sturm aufs Kapitol hat Grisham jedoch innert Stunden gekündigt. Nun beschreibt sie Melania Trump als «abweisend, besiegt, abgehoben».
Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.
An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.
Erst fünf Tage nach den Vorfällen vom 6. Januar 2021, als Trump-Anhänger das Kapitol stürmten, verurteilte Melania Trump die Gewalt. Donald Trump verurteilte die gewaltsamen Proteste einen Tag nach dem Geschehen, als er zunehmend unter Druck geriet. Dies, nachdem er als damals noch amtierender Präsident während der Ausschreitungen seinen protestierenden Anhängern lediglich ein «Geht nach Hause, wir lieben euch» mit auf den Weg gab. Auch nach seinem Amtsabtritt hält die Republikanische Partei weiterhin an Trump fest. Trotz Wahlniederlage und Mitschuld am Sturm auf das Kapitol.
Gut acht Monate nach der Erstürmung des Kapitol wird zurzeit erneut ein Zaun um das Parlamentsgebäude in Washington errichtet. Eine Vorbereitung auf weitere Demonstrationen durch Anhänger des ehemaligen Präsidenten Donald Trump.
Pressesprecherin ohne Pressekonferenzen
Seit 2015 war Stephanie Grisham bei der Trump-Wahlkampagne dabei. Mit dem Einzug der Trumps ins Weisse Haus wurde sie Kommunikationsverantwortliche der First Lady. Für neun Monate war sie Pressesprecherin des Weissen Hauses – ohne eine einzige Pressekonferenz einzuberufen. Danach kehrte sie zu Melania Trump zurück und arbeitete als ihre Stabschefin.
Das Büro von Melania Trump reagierte gegenüber «Politico» auf das in Kürze erscheinende Buch mit einem Statement. «Durch Unwahrheit und Verrat versucht sie, Relevanz und Geld auf Kosten von Mrs Trump zu gewinnen». Das Buch sei Grishams Versuch, sich in ein positives Licht zu rücken nach ihrem unprofessionellen Verhalten im Weissen Haus, ihren gescheiterten persönlichen Beziehungen und schlechtem Abschneiden als Pressesprecherin.
Bücher über Trumps Präsidentschaft seien im Allgemeinen sehr lukrativ, berichtet der «Guardian». Den Anfang der Trump-Bücher machte Michael Wolff 2018 mit «Fire and Fury». Unter anderem packten 2020 auch Trumps früherer persönlicher Anwalt Michael Cohen und der frühere Sicherheitsberater John Bolton aus. Auch Publikationen über Melania Trump verkaufen sich gut. Darunter «Melania & Me», in welchem Melanias frühere Freundin und Mitarbeiterin im Weissen Haus, Stephanie Winston Wolkoff, Details über die Persönlichkeit und das Leben der ehemaligen First Lady preisgibt.
Fehler gefunden?Jetzt melden.