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Sommelier-Weltmeister in Zürich 
Mein Name ist Almert, Marc Almert

16 Gläser – und alle sollten am Ende von Marc Almert gleichmässig befüllt sein.
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Wenn er undercover unterwegs ist, gibt er sich unauffällig. Denn der amtierende beste Sommelier der Welt trägt privat weder Fliege noch Anzug – und wenn man ihm dann in seinem Wohnquartier Zürich-Wiedikon begegnet, muss man schon zweimal hinsehen, ob er es wirklich ist.

Dabei hat der 1991 in Köln geborene Marc Almert ziemlich einen drauf: 2019 hat er sich in Antwerpen bei der (bislang letzten) WM der Association de la Sommellerie Internationale gegen 66 Kolleginnen und Kollegen aus 63 Ländern durchgesetzt. Und dafür musste er unter anderem eine Magnumflasche Champagner gleichmässig auf 16 Gläser verteilen. Oder mit seinem Fachwissen verschiedene Weine möglichst genau einer Rebsorte, einer Herkunftsregion und allenfalls sogar einem bestimmten Weingut zuordnen. 

Auf Wikipedia wird Almert als deutscher Sommelier geführt – allerdings arbeitet er seit 2017 im renommierten Baur au Lac in Zürich. Was das Sternehotel natürlich auch auf seiner Website an sehr prominenter Stelle aufführt: Er wird noch vor dem mit zwei «Michelin»-Sternen ausgezeichneten Küchenchef Laurent Eperon genannt.

Dieser Selbstvermarktung haben das Baur au Lac und Marc Almert nun mit der Videoserie «The Marc Almert Series» die Krone aufgesetzt. Bereits sind zwei Episoden erschienen, eine dritte wird in den kommenden Wochen folgen. Darin sehen wir Marc Almert im «Pavillon», dem Restaurant, wo er zusammen mit seinen ebenfalls hoch dekorierten Kollegen Aurélien Blanc (Meilleur Sommelier de Suisse ASSP 2018) und Angelika Grundler (Siegerin der Ruinart Sommelier Challenge) für die weinaffinen Gäste Weine aussucht.

Natürlich kommen die genannten Kollegen im rund zehnminüten Film zu Wort – und nicht zuletzt Andrea Kracht, der heutige Besitzer des Luxushotels. Und da wird es leider etwas problematisch: Auch wenn Almert in besagter Sequenz die Gastgeberrolle einnimmt, merkt man trotzdem, wer hier für wen arbeitet. Vergleichbar sind die Szenen aus Folge zwei, wo der Sommelier auf Dominique Nicolas Godat, den Direktor der Kronenhalle, trifft. Schnell wird klar, dass die Weinhandlung Baur au Lac dem Gastlokal Godats den Hauschampagner liefert. Beide Protagonisten äussern sich natürlich lobend über den Schaumwein.

Nun könnte es einem egal sein, wie sich Almert und sein Arbeitgeber online ins Rampenlicht stellen. Aber man kann darin auch eine vergebene Chance sehen – denn der Sommelier, der vor grossen Wettbewerben jeweils bis 300 Weine wöchentlich verkostet, hätte bestimmt Spannenderes zu berichten von der grossen weiten Weinwelt. 

Hoffen wir, dass man in den kommenden Folgen diesbezüglich noch einen draufsetzt. Sodass Marc Almert etwas mehr Kontur bekommt.

Hier finden Sie die Videos: https://www.marcalmert.com/marcs-welt