Herrliberg bekommt eine grössere Badi
Die Herrliberger folgten an der Gemeindeversammlung vom Mittwoch in allen Punkten dem Gemeinderat. Die Badi Steinrad wird für fast 3 Millionen erneuert, wohingegen die Neubewertung des Verwaltungsvermögens abgeschmettert wurde.

Herrliberg bekommt eine runderneute Badi. Eine deutliche Mehrheit der 232 Anwesenden sprach sich an der Gemeindeversammlung vom Mittwoch für einen Kredit über 2,9 Millionen Franken für die Sanierung und Erweiterung der Badeanlage Steinrad aus. Auch bei allen anderen Anträgen folgten die Stimmberechtigten den Anträgen des Gemeinderats. Davon, dass die Badeanlage am meisten bewegte, zeugte die lebendige Diskussion zur Vorlage.
Durch die Erweiterung wird ein Zugewinn von 465 Quadratmetern ermöglicht. Überhaupt eine Option wird dies, weil der Kanton die benachbarte Seestrasse verschmälern will.Um für alle Eventualitäten gerüstet zu sein, präsentierte der Gemeinderat eine Sanierungsvariante mit, gleichzeitig aber auch eine ohne neues Kioskgebäude. Letzteres hätte den Steuerzahler nur gut 2 Millionen Franken gekostet.
Für Warmduscher
Liegenschaftenvorsteher Ernst Frei (SVP) warnte jedoch vor einem solchen Entscheid: «Uns wurde vom Kanton signalisiert, dass es, wenn die Strasse erst einmal saniert worden ist, keine Bewilligung mehr für einen mobilen Kiosk gibt.» Im Gegensatz zum jetzigen mobilen Kiosk sollen im neuen Bau auch einfache Mahlzeiten zubereitet werden.
Dass die Variante mit dem Badigebäude fast 900 000 Franken teurer wird, hat allerdings auch mit den Vorgaben des Kantons zu tun – etwa damit, dass Personaltoiletten eingebaut werden müssen. Freuen können sich die Herrliberger zudem neu auf warme Duschen. Gemeindepräsident Walter Wittmer (Gemeindeverein) scherzte denn auch, dass sich jetzt die Gelegenheit ergebe, die Warmduscher zu befriedigen.
Die Rechnungsprüfungskommission (RPK) empfahl ebenfalls die teurere Variante. Der Einwand einer Bürgerin, dass der Bau im Verhältnis zum Badestreifen überdimensioniert sei, verhallte ungehört. In einem dreistufigen Abstimmungsverfahren setzte sich der Kredit über 2,9 Millionen Franken mit einer überwältigenden Mehrheit durch.
Keine Neubewertung
Bei der Abstimmung über das sogenannte Restatement, die Neubewertung des Verwaltungsvermögens, folgten die Herrliberger ebenfalls dem Gemeinderat und verzichten auf dieses. Herrliberg ist die erste Gemeinde im Bezirk, die über diese Neubewertung, über die alle Gemeinden im Zuge der Einführung des neuen Rechnungslegungsmodells HRM2 entscheiden, abgestimmt hat. Die Neubewertung unter anderem des Friedhofs, von Schulhäusern und des Gemeindehauses hätte der Gemeinde einen Buchgewinn von gut 40 Millionen beschert.
Doch das Plus hätte nur auf dem Papier Bestand gehabt. «Wir hätten keinen einzigen Stutz mehr im Sack», betonte Finanzvorsteher Reto Furrer (FDP), der auf den Aufwand bei der Neubewertung verwies.
Opposition erwuchs dem Gemeinderat vonseiten der RPK, die eine Einführung des Restatements empfahl. «Angesichts der vielen Vorteile ist der Aufwand ein untergeordnetes Argument», konterte RPK-Präsident Joel Gieringer (FDP). Er betonte, dass durch die Neubewertung die tatsächlichen Verhältnisse abgebildet würden. Die Versammlung überzeugte er nicht. Nur vereinzelte Anwesende stimmten gegen den Verzicht auf die Neubewertung. Die Rechnungsabschlüsse von politischer Gemeinde und Zweckverband gemeinsame Sekundarschule Erlenbach-Herrliberg wurden beide einstimmig angenommen.
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