Rückzug Joe BidenClooney stellt sich hinter Harris – Biden erklärt sich am Mittwoch
In einem Meinungsstück in der «New York Times» hat Hollywood-Star Clooney harte Worte für Biden gefunden. Nun äussert er sich erneut – allerdings mit einer ermutigenden Botschaft für die Demokraten.
Hollywood-Star George Clooney stellt sich nach dem Rückzug von US-Präsident Joe Biden aus dem Präsidentschaftsrennen hinter die mögliche Ersatzkandidatin Kamala Harris. «Präsident Biden hat gezeigt, was wahre Führung bedeutet. Er rettet wieder einmal die Demokratie», schrieb der Schauspieler in einem Statement, das unter anderem dem US-Sender CNN und der «New York Times» vorlag. «Wir freuen uns darauf, Vizepräsidentin Harris bei ihrer historischen Aufgabe nach Kräften zu unterstützen.»
Der 63-Jährige hatte Biden in einem viel beachteten Stück in der «New York Times» Mitte Juli zum Rückzug aus dem Rennen um die Präsidentschaft aufgefordert. Biden sei zu alt und habe schon bei einer Spendengala in Hollywood wenige Wochen zuvor nicht fit gewirkt. Das harsche Meinungsstück des Schauspielers, der die Demokraten auch finanziell unterstützt, hatte für grosses Aufsehen gesorgt.
Biden hatte am Sonntag seinen Rückzug aus dem US-Wahlkampf per Brief angekündigt und seine Vize Harris als Ersatzkandidatin vorgeschlagen. Die 59-Jährige hat seitdem sehr viel Rückenwind aus der Demokratischen Partei bekommen und bereits mit dem Wahlkampf begonnen.
Top-Demokraten Schumer und Jeffries unterstützen Harris
Die ranghohen US-Demokraten Chuck Schumer und Hakeem Jeffries haben sich für Vizepräsidentin Kamala Harris als Präsidentschaftskandidatin der Partei ausgesprochen. Sie hätten mit ihrer Unterstützung für Harris gewartet, bis sie genügend Rückhalt der Delegierten für den Parteitag habe, sagte Senatsmehrheitsführer Schumer am Dienstag vor Reportern. Er habe erst am Sonntag mit ihr gesprochen. Sie habe ihm gesagt, dass sie sich die Nominierung «aus eigener Kraft» sichern wolle.
Jeffries, der Fraktionschef der Demokraten im Repräsentantenhaus, ergänzte, dass Harris «bereit, willens und in der Lage ist, uns in die Zukunft zu führen».
Schumer würdigte auch den Schritt von Präsident Joe Biden, seine erneute Kandidatur für das Weisse Haus aufzugeben. Die «selbstlose Entscheidung» Bidens, nicht wieder anzutreten, habe der Partei die Chance eröffnet, sich hinter eine neue Kandidatin zu scharen, sagte Schumer.
Laut einer Umfrage der Nachrichtenagentur AP hätte Harris genügend Delegiertenstimmen, um zur Kandidatin gekürt zu werden.
Biden will sich zu Rückzug äussern
Joe Biden will sich am Mittwochabend (Ortszeit) in einer Rede an die Nation zu seinem Rückzug aus dem Präsidentschaftsrennen äussern. Das kündigte der 81 Jahre alte Demokrat auf der Plattform X an.
Bidens Ansprache aus dem Oval Office ist für 20.00 Uhr Ortszeit (2.00 Uhr deutsche Zeit in der Nacht zu Donnerstag) geplant. Der 81-Jährige schrieb, er wolle erklären, was er nun vorhabe und wie er seine Arbeit als Präsident zu Ende bringen wolle. Noch am Dienstag wollte der Demokrat nach einer Infektion mit dem Coronavirus aus seinem Privathaus in Rehoboth Beach im Bundesstaat Delaware in die US-Hauptstadt Washington zurückkehren.
Biden hatte am Sonntag schriftlich mitgeteilt, dass es zwar seine Absicht gewesen sei, sich um eine Wiederwahl zu bemühen. Er glaube aber, dass es im besten Interesse seiner Partei und des Landes sei, wenn er sich zurückziehe und ausschliesslich auf sein Amt konzentriere. Die Erklärung veröffentlichte der 81-Jährige auf seinen Social-Media-Kanälen und kündigte an, im Laufe dieser Woche ausführlicher über seine Entscheidung informieren zu wollen.
DPA/nag
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