Motorversagen im offenen MeerPeruanischer Fischer nach 95 Tagen auf hoher See gerettet
Der 61-jährige Fischer Máximo Napa Castro verbrachte fast 100 Tage allein im Meer. Überlebt hat er dank Kakerlaken, Schildkrötenblut und seinem Glauben.

Der peruanische Fischer Máximo Napa Castro brach am 7. Dezember mit seinem Fischerboot von der Küstenstadt Marcona zu einem mehrwöchigen Trip auf. Doch schlechtes Wetter brachte ihn schnell von seinem Kurs ab und er verlor die Orientierung. Nach rund 30 Tagen versagte der Motor seines Boots, wie er in einem Interview mit CNN erzählte. Schliesslich fanden ihn nach 95 Tagen Fischer aus Ecuador allein im offenen Meer treibend, und er konnte gerettet werden.
Es seien sein Glaube an Gott und der Wunsch, seine Familie wiederzusehen, gewesen, die ihn am Leben gehalten hätten. «Ich habe viele Tage mit Gott gesprochen. Ich habe ihm gesagt, wie wichtig meine Familie für mich ist. Meine Mutter, mein Bruder, meine Kinder», sagte Máximo Napa Castro – besser bekannt als Gatón.
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«Dreimal nahm ich das Messer» – Verzweiflung machte sich breit
Es sei ihm überhaupt nicht leicht gefallen, die Hoffnung nicht aufzugeben. Doch seine Moral und sein Durchhaltewillen schwanden mit seinem Nahrungsvorrat. Bis er schliesslich kaum noch Kraft hatte: «Ich habe dreimal das Messer genommen, weil ich es nicht mehr ertragen konnte», berichtete er. «Aber ich sagte mir dann: ‹Beruhige dich, Gatón. Du schaffst das.›»
Gatón hatte genügend Vorräte für etwas mehr als einen Monat eingepackt. Doch als sein Motor nach 30 Tagen versagte, musste er die wenigen Reste an Nahrung und Wasser rationieren, stets in der Hoffnung, dass ihn jemand finden würde. Nach einem weiteren Monat seien die Vorräte aber komplett aufgebraucht gewesen.
Von da an trank er Regenwasser, das sich im Boot ansammelte, und ernährte sich von rohem Fisch, Kakerlaken und Vögeln. Diese habe er mitten in der Nacht erschlagen. Gegen 1 oder 2 Uhr hätten diese sich auf seinem Boot ausgeruht und seien eingeschlafen. Dann habe er einen Knüppel genommen und sich von hinten angeschlichen – «peng». «Ich wollte es nicht tun, aber ich hatte keine Wahl. Es ging um mein Leben.» Einmal jagte er sogar eine Schildkröte, um ihr Blut zu trinken.
Plötzlich schwebte ein Rettungshelikopter über dem Boot
Dann kam endlich der Tag der Rettung. Als er gerade dabei war, einzuschlafen, habe er plötzlich eine Stimme «Gatón!» rufen hören. Es war ein Retter in einem Helikopter. «Da sagte ich zu Gott: ‹Du hast es geschafft!›»
Die Menschen im Helikopter gaben ihm zu verstehen, dass bald ein weiteres Boot eintreffen würde, um ihn nach Hause zu bringen. Nach etwa einer Stunde, als die Nacht hereinbrach, habe er die Lichter des Boots gesehen. «Es war sensationell.»
Neue Wertschätzung für das Leben
Nach diesen qualvollen 95 Tagen auf hoher See habe er nun eine neue Wertschätzung für das Leben entwickelt. «Ich werde meine Geschichte weltweit erzählen, damit die Welt weiss, dass Gott alles in diesem Leben ist, dass wir die Hand auf unsere Brust legen und uns mit Liebe füllen, Liebe geben. Das ist es, was wir hier auf der Erde brauchen.»
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