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Alkoholorgien am Genfersee
Massnahmen gegen Spontanpartys

Keine Festivals, keine Konzerte, keine Ferienreisen wegen Corona: Wie diese unbekannten Jugendlichen vergnügt sich die Jugend der Stadt Nyon derzeit an spontanen Strandpartys,
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Die Genferseeregion ist im Sommer eine Festhütte. Doch wegen der Corona-Krise ist alles anders. Festivals, Konzerte und Sportanlässe sind abgesagt und selbst Ferienreisen nur unter erschwerten Bedingungen möglich. Um trotzdem Spass zu haben, versammeln sich in der Waadtländer Stadt Nyon allabendlich 300 bis 400 Jugendliche zwischen 14 und 25 Jahren am Genferseeufer und machen Party. An die Corona-Schutzmassnahmen denkt niemand mehr. Das habe mit dem Ende des Lockdown im Mai begonnen, sagt Stadträtin Stéphanie Schmutz. «Irgendwie müssen sich die Jugendlichen ja beschäftigen, und die Situation in Lausanne oder Morges ist nicht besser», sagt die Politikerin.

Dennoch ist die Situation in den letzten Wochen aus dem Ruder gelaufen. Die Polizei klagte, viele Jugendliche seien sehr betrunken, würden sich gegenüber den Behörden respektlos verhalten, Schlägereien anzetteln und öffentliche Plätze als Toiletten nutzen, und auch die Putzequipe der Stadt echauffierte sich, weil sie jeden Morgen die Strände von allerlei Unrat befreien musste.

«Wir haben gemerkt, dass viele Jugendliche Alkohol trinken, ohne vorher genügend gegessen zu haben.»

Roxane Faraut Linares, Stadträtin von Nyon

Nyons Stadtrat hat nun reagiert. Die Regierung schickt junge Erwachsene in Leuchtgilets als eine Art «Sittenwächter» zu den Spontanpartys, lässt sie Mineralwasserflaschen, Getreideriegel, Abfallsäcke und Kondome verteilen und die Jugendlichen an die Grundzüge des guten Benehmens erinnern. «Wir haben gemerkt, dass viele Jugendliche Alkohol trinken, ohne vorher genügend gegessen zu haben», sagt Stadträtin Roxane Faraut Linares über die ungewohnte Verteilaktion. Im stadträtlichen Konzept bekommt auch die Polizei eine Rolle. Polizisten sollen auf ihren abendlichen Rundgängen mit den Jugendlichen ins Gespräch kommen und bei den Gruppen einen «Nachtkapitän» bestimmen, der für das Verhalten seiner Kolleginnen und Kollegen verantwortlich ist, solange sie beisammen sind. Erst wenn die Jugendlichen das Angebot zur Selbstverantwortung ausschlagen und Situationen erneut eskalieren, würde die Polizei Fehlbare verzeigen.

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