AboKolumne von Markus SommDie letzten Tage von Pompeji
Mit dem Untergang des Römischen Reichs zerfiel Europa. Die daraus folgende Fragmentierung verwandelte den Westen in die innovativste, freiste und reichste Zivilisation der Geschichte.

Als Pompeji im Jahr 79 unter einer Decke von 11 Metern Asche verschwand, war es offenbar rasch vergessen, wie wir erfuhren, als wir in diesen Tagen am Golf von Neapel unsere Ferien verbrachten: «Die Menschen hatten andere Prioritäten. Das Leben ging weiter», erzählte Raffaele, ein einheimischer Archäologe, der uns durch diese wundervollen Ruinen führte. Wundervoll in der Tat, wenn neben dem Wunder nicht stets der Tod gelauert hätte: Wie viele Menschen starben, ob sie verbrannten oder erstickten, nachdem der Vesuv ausgebrochen war und ihre Stadt in Schutt und Asche gelegt hatte, wissen wir nicht.