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Meinung

Kolumne «Dorfgeflüster»
Mario Fehr betet, Ernst Stocker badet

In der Mitte sitzend, erzählten «Super Mario» Fehr und sein Regierungsrats-Gspändli Ernst Stocker, weshalb sie «zusammenhalten müssen».

Man sagt, ein Prophet gelte nichts in der eigenen Heimatstadt. Ein Sprichwort, das seinen Ursprung in der Bibel hat. Jesus soll es einst über sich selbst gesagt haben. Doch was für Jesus gilt, gilt nicht für Mario Fehr.

Der Adliswiler Regierungsrat wird in Adliswil geliebt. Zumindest von der örtlichen SP. Trotz seines  Parteiaustritts vor zwei Jahren halten die Adliswiler Sozialdemokraten standhaft zu ihm. Und er zu ihnen. Am Montag trat er im Kirchgemeindehaus an einem Wahlkampfanlass auf. Für diesen Termin zugesagt habe er der Ortspartei schon lange, bevor er seine Wiederkandidatur überhaupt offiziell gemacht habe. Mit «Super Mario» wurde er denn auch vorgestellt und teils mit Umarmungen verabschiedet.

Doch Fehr hat bekanntlich auch Unterstützer in der SVP. Zum Beispiel Regierungsratskollege Ernst Stocker aus Wädenswil. Der trat nämlich am gleichen Anlass, der von SP und SVP gemeinsam organisiert wurde, auf. «Wir zwei vom Land müssen zusammenhalten», meinte Stocker gut gelaunt. Die anderen Regierungsratsmitglieder kämen ja alle aus den grossen Städten.

Für Stocker war es schon der 46. Wahlkampfanlass. Mario hingegen habe solche Auftritte weniger nötig, sagte der SVP-Mann. Kraft seines Amtes könne Fehr «ja ständig irgendwo ein Feuerwehrauto einweihen».

Und was erfuhren die 35 Zuhörerinnen und Zuhörer sonst noch so? Zum Beispiel, dass Stocker gerne im See badet oder dass er seit der Albisgüetli-Tagung über die Handynummer von Bundesrat Albert Rösti verfügt. Er dürfe ihn jederzeit anrufen, habe ihm Rösti zugesichert. Am Anfang der Corona-Pandemie hat aber auch Mario Fehr es sich zunutze gemacht, dass er einen direkten Draht zu einer Obrigkeit hat: In einem Moment der regierungsrätlichen Ratlosigkeit habe er Halt im Gebet gesucht. Also doch noch eine Gemeinsamkeit mit Jesus.