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Piloten-Streik bei Lufthansa
Acht Flüge aus der Schweiz gestrichen

Welches Flugzeug bleibt am Boden und welches kann fliegen? Derzeit ist noch unklar, wie der für Freitag angekündigte Pilotenstreik den Flugverkehr beeinflussen wird. 
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Die Pilotinnen und Piloten der Lufthansa machen Ernst: Sie wollen ihre Arbeit am Freitag niederlegen. Nun streicht die Fluggesellschaft notgedrungen Hunderte Flüge – nahezu ihr komplettes Programm. Allein an den Drehkreuzen München und Frankfurt fallen rund 800 Flüge mit voraussichtlich 130’000 betroffenen Passagieren aus, wie das Unternehmen mitteilt. Vereinzelt werden auch Flüge bereits am heutigen Donnerstag gestrichen. Die Auswirkungen werden noch tagelang spürbar bleiben.

Der ganztägige Streik wird auch Auswirkungen auf den Flugverkehr in der Schweiz haben. Wie gross diese sind, zeichnet sich erst langsam ab: Lufthansa-Flüge von nichtdeutschen Startpunkten finden laut der Mitteilung statt, sofern Flugzeuge und Crews bereits im Ausland sind. Man werde alles tun, um die Auswirkungen so gering wie möglich zu halten, teilt das Unternehmen mit. Kundinnen und Kunden, deren Flug nicht stattfinden werde, würden umgehend informiert und nach Möglichkeit auf andere Verbindungen umgebucht. Die Fluggesellschaft rät Reisenden, für Detailinformationen die Website zu besuchen.

Swiss bleibt gelassen

Es sind jeweils vier Hin- und Rückflüge von Zürich nach Frankfurt gestrichen worden. Laut der Website des Flughafens Zürich werden vier Flüge von Zürich nach Frankfurt abgesagt: Jene von 7.00, 14.40, 18.05 und 20.10 Uhr. Nicht durchgeführt werden zudem die Flüge aus Frankfurt mit Ankunftszeit um 13.55, 17.20, 19.15 und 21.50 Uhr in Zürich. Es ist gut möglich, dass es weitere Anpassungen im Flugplan geben wird.

Die Lufthansa bietet aus der Schweiz heraus einzig Direktverbindungen in die beiden deutschen Metropolen München und Frankfurt an. Für den Freitag waren ab Zürich ursprünglich 11 Flüge nach Deutschland geplant. Und 12 Flüge wurden aus diesen Städten erwartet. Weitere 8 Flüge sollten ab Basel starten, 7 dort landen. Einige weitere Verbindungen verkehren zwischen Genf und München beziehungsweise zwischen Genf und Frankfurt. 

Bei der Swiss, die auch zur Lufthansa-Gruppe gehört, gibt man sich gelassen: Die Fluggesellschaft erwarte «zum jetzigen Zeitpunkt keine Auswirkungen auf das Flugprogramm», teilt ein Mediensprecher mit. Weitere Angaben zu möglichen Umbuchungen oder zu Verspätungen wegen des Ausfalls von Zubringerflügen macht er nicht. 

«Um Arbeitskämpfe abzuwenden, muss die Lufthansa ein deutlich verbessertes Angebot vorlegen.»

Marcel Gröls, Tarifchef der Gewerkschaft

Die Piloten der Lufthansa wollen sämtliche Abflüge aus Deutschland der Kerngesellschaft Lufthansa sowie der Lufthansa Cargo bestreiken, wie die Vereinigung Cockpit mitteilt. Die Gewerkschaft lässt indes noch eine Tür offen: «Um Arbeitskämpfe abzuwenden, muss die Lufthansa ein deutlich verbessertes Angebot vorlegen», erklärte Marcel Gröls, der Tarifchef der Gewerkschaft.

Die Pilotinnen und Piloten verlangten in den Verhandlungen für dieses Jahr eine Lohnerhöhung von 5,5 Prozent. Zudem beharrt ihre Gewerkschaft für die Folgejahre auf einem automatisierten Ausgleich oberhalb der Inflation. Und sie fordert mehr Geld für Krankheitstage, Urlaub und Trainings.

Diese Zahlen machte die Lufthansa heute öffentlich. Alles zusammen würde die Personalkosten im Cockpit um 40 Prozent erhöhen, rechnet die Airline vor. Die Lufthansa kritisierte den Streikaufruf. «Die Arbeitgeberseite hat ein sehr gutes und sozial ausgewogenes Angebot gemacht – trotz der nachwirkenden Lasten der Corona Krise und unsicheren Aussichten für die Weltwirtschaft», lässt sich der Personalvorstand Michael Niggemann in einer Mitteilung zitieren. Diese Eskalation gehe zulasten Tausender Kundinnen und Kunden.

Mit Material der Nachrichtenagentur SDA