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USA sanktioniert Lufthansa
Jüdischen Passagieren Boarding verweigert: Strafe gegen Swiss-Mutterkonzern

SCHOENEFELD, GERMANY - APRIL 28: Passenger planes of German airliner Lufthansa stand parked and not in use at Willy Brandt Berlin Brandenburg International Airport during the coronavirus crisis on April 28, 2020 in Schoenefeld, Germany. Airlines across the world are facing dire financial circumstances as global restrictions due to the pandemic continue to grind national and international travel to a near-standstill.  (Photo by Sean Gallup/Getty Images)
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Das US-Verkehrsministerium wirft der Lufthansa – dem Mutterkonzern der Swiss – in einem Fall Diskriminierung jüdischer Passagiere vor und hat eine Strafe von 4 Millionen US-Dollar (rund 3,47 Millionen Franken) gegen das deutsche Unternehmen verhängt. Es handelt sich den Behördenangaben zufolge um die höchste Strafe, die das Verkehrsministerium jemals gegen eine Fluggesellschaft wegen Verstössen gegen die Bürgerrechte verhängt hat.

Konkret geht es den Angaben nach um einen Flug von Frankfurt nach Budapest im Mai 2022. 128 Passagieren aus New York, von denen die meisten eine für orthodoxe jüdische Männer typische Kleidung getragen hätten, sei aufgrund «angeblichen Fehlverhaltens» einiger oder weniger Passagiere verboten worden, ihren Anschlussflug in Deutschland zu besteigen. 

«Obwohl viele der Passagiere sich nicht kannten und nicht gemeinsam reisten, gaben die von den Ermittlern des US-Verkehrsministeriums befragten Fluggäste an, dass Lufthansa sie alle wie eine einzige Gruppe behandelte und ihnen wegen des angeblichen Fehlverhaltens einiger weniger das Boarding verweigerte», schreibt das US-Ministerium. 

Lufthansa weist den Vorwurf der Diskriminierung zurück. Das Unternehmen bedauere die Umstände, die zu der Entscheidung geführt hätten, den Fluggästen die Beförderung zu verweigern, und habe sich bei zahlreichen Gelegenheiten öffentlich entschuldigt, zitiert das Ministerium Lufthansa in dem Beschlussdokument. Lufthansa stelle fest, dass der Vorfall «auf eine unglückliche Reihe von ungenauen Nachrichten, Fehlinterpretationen und Fehleinschätzungen während des gesamten Entscheidungsprozesses» zurückzuführen sei.

Lufthansa: Sicherheitsbedenken statt Diskriminierung

Das sei zwar bedauerlich, eine Diskriminierung habe aber nicht stattgefunden. Nach Angaben der Airline wurde die Entscheidung ausschliesslich aufgrund von Sicherheitsbedenken getroffen, wie das US-Ministerium schildert. Ein Grossteil der Betroffenen habe etwa auf dem Flug von New York nach Frankfurt nicht wie vorgeschrieben Corona-Schutzmasken getragen. 

In einem Statement der Airline, das der «Washington Post» vorlag, heisst es, Lufthansa habe sich zum Ziel gesetzt, «ein Botschafter des guten Willens, der Toleranz, der Vielfalt und der Akzeptanz» zu sein. Man habe ein «einzigartiges Trainingsprogramm» entwickelt, das sich mit Antisemitismus und Diskriminierung befasste. 

US-Verkehrsminister Pete Buttigieg erklärte: «Niemand sollte diskriminiert werden, wenn er reist, und die heutige Massnahme sendet eine klare Botschaft an die Luftfahrtindustrie, dass wir bereit sind, zu ermitteln und Massnahmen zu ergreifen, wenn die Bürgerrechte von Passagieren verletzt werden.»

DPA/aeg