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Chats auf Telegramm
Bezahlung für Angriffe auf Moscheen – britische Politiker besorgt

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Auf Telegram werden User aufgefordert, Angriffe auf Moscheen und Muslime zu verüben. Insbesondere Anlass zur Sorge gibt, dass das Netzwerk in den letzten Wochen vermehrt zu expliziter Gewalt aufgerufen hat. Von den Umständen berichten Aktivisten von «Hope not Hate». Die Organisation setzt sich in Grossbritannien gegen Rechtsextremismus ein.

Mindestens sieben Moscheen und islamische Schulen wurden in den letzten Wochen in London mit islamfeindlichen Sprüchen gesprayt. Das Netzwerk wird mit den Graffiti in Verbindung gebracht. Zudem sollen die Gruppen Bombenbauanleitungen und Designs für 3D-gedruckte Waffen online veröffentlicht haben.

Im öffentlichen Raum machte das Netzwerk mit Plakaten mit QR-Codes zu ihren Telegram-Chats und Tiktok-Konten auf sich aufmerksam. Neu ist, dass sie nicht mehr nur zu Vandalismus, sondern auch expliziter Gewalt wie Messerattacken aufgerufen. Als Entlöhnung sollen die kriminellen Gruppen Kryptowährung anbieten.

«Hope not Hate» hat der Polizei ein Dossier zu den Kanälen übergeben. Gregory Davis, leitender Forscher der Organisation, sagte gegenüber dem «Guardian»: «Wir glauben, dass die Betreiber des Netzwerks eine Vielzahl von Mitteln nutzen, um direkten Kontakt mit rechtsextremen britischen Aktivisten auf der Plattform aufzunehmen, und sie wahrscheinlich privat dazu ermutigen, einen Terrorakt zu verüben.»

Russland soll hinter dem Netzwerk stecken

In den Unterlagen von «Hope not Hate» finden sich auch diverse Hinweise, die Verbindungen der Gruppen zu Russland nachweisen sollen. Es wird vermutet, dass Russland versucht, soziale Unruhen in Grossbritannien durch verdeckte digitale Kampagnen zu schüren. Insbesondere sollen dafür ethnische und religiöse Spannungen ausgenutzt werden.

Verschiedene Politiker aus der britischen Hauptstadt äussern sich zum Bericht. Die Labour-Abgeordnete Stella Creasy Beispiel sagte: «Dies sind sehr glaubwürdige Vorwürfe ausländischer Einmischung und sie müssen ernst genommen werden.» Ein Abgeordneter aus Ost-London, Calvin Bailey, meinte: «Diese Berichte stehen im Einklang mit der etablierten Strategie Russlands, die Demokratie anzugreifen, indem es den Hass der extremen Rechten unterstützt, und es ist entsetzlich, dass unsere Gemeinde in Leyton und Wanstead möglicherweise bereits davon betroffen ist.»

Die Kampagne auf Telegram findet in einem Kontext angeheizter Stimmung gegen Muslime statt. Laut der Organisation «TellMama» haben die islamfeindlichen Angriffe im Jahr 2024 in Grossbritannien um 43 Prozent zugenommen. Es ist die höchste Zahl an Angriffe gegen Muslimen seit der ersten Erhebung im Jahr 2012. Als Ursache verweist «TellMama» auf den Krieg in Gaza. Aber auch die Unruhen nach dem Anschlag in Southport dürften eine Rolle spielen. Nach dem Attentat auf einen Taylor-Swift-Tanzkurs ist es im Sommer zu rechtsradikalen Ausschreitungen im ganzen Land gekommen.