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Lesebarometer von Ex Libris
Lange Texte bereiten jedem vierten Deutschschweizer Mühe

Junge Frau lächelt beim Lesen eines Buches in einer Buchhandlung, stehend vor einem Bücherregal.
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Der Siegeszug des Smartphones und der sozialen Medien haben das Leseverhalten grundlegend verändert: Gerade in den Medien werden immer kürzere Texte gewünscht, wie Befragungen bei Leserinnen und Lesern aufzeigen. Dennoch ist das Lesen von Büchern nach wie vor ein beliebter Zeitvertreib, wie das neue Lesebarometer der Forschungsstelle Sotomo im Auftrag von Ex Libris aufzeigt.

Fast 80 Prozent der rund 1000 befragten Personen in der Deutschschweiz lesen in der Freizeit zur Unterhaltung, wobei fast genau so viele, nämlich 74 Prozent, dies auch zum Wissenserwerb tun. Fast ein Drittel der Deutschweizer nutzt das Lesen zudem als Einschlafhilfe. Wenig überraschend sind Romane das beliebteste Genre, gefolgt von Krimis und Thrillern. Letztere sind besonders bei Männern beliebt.

Aufschlussreich ist zudem die Bewertung des Lesens gegenüber der Nutzung von sozialen Medien: 82 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass das Lesen von Büchern das Allgemeinwissen fördert. Einen Bildungsnutzen von Social Media sehen dabei nur 20 Prozent.

Ebenfalls gegensätzlich fällt die Bilanz aus, wie sich Lesen und das Nutzen von sozialen Medien auf das Wohlbefinden auswirken: Während 60 Prozent in der Freizeit lesen, um neue Energie für den Alltag zu finden, sehen nur 12 Prozent einen positiven Effekt auf die Motivation im Alltag bei der Nutzung sozialer Medien. Zudem wird Lesen von einer Mehrheit mit positiven Charakteristiken wie Intellektualität, Kreativität und Attraktivität assoziiert, während der Gebrauch von Social Media mehrheitlich als oberflächlich wahrgenommen wird.

40 Prozent der jungen Erwachsenen haben Probleme mit langen Texten

Aufhorchen lässt der wohl relevanteste Befund der Studie: Ein Viertel der Befragten sind der Auffassung, dass ihnen lange Texte Probleme bei der Konzentration bereiten. Die Allgegenwärtigkeit von sozialen Medien und kurzlebiger Inhalte dürfte hier eine wichtige Rolle spielen, die Studie geht dabei aber nicht genauer auf die Gründe für die Konzentrationsprobleme ein.

Noch höher ist der Anteil mit Problemen bei der Konzentration bei den 18- bis 35-Jährigen: Hier haben 40 Prozent der Befragten Probleme, sich für ausführliche Texte über einen längeren Zeitraum zu fokussieren.

Bei Quellen zur Informationsbeschaffung über das Weltgeschehen bevorzugt eine klare Mehrheit von 70 Prozent digitale Zeitungen und digitale Zeitschriften, gefolgt von Fernsehsendungen mit 66 Prozent und Radiosendungen mit 54 Prozent. Auf die traditionellen Printmedien setzen noch 49 der Befragten, gefolgt von 34 Prozent in den sozialen Medien.

Einen vielsagenden Befund gibt es zudem, was die Geduld der Deutschweizer Leserinnen und Leser anbelangt: Ein Viertel der Befragten schauen sich gelegentlich gern das letzte Kapitel eines Buchs an, bevor sie es zu Ende gelesen haben.