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Erhebliche Gefahr in den Alpen 
Elf Menschen sterben durch Lawinen

Im Bundesland Tirol sind am Freitag gleich mehrere Lawinen niedergegangen.
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Bei traumhaftem Winterwetter, aber gefährlichen Schneeverhältnissen sind in den vergangenen Tagen in Österreich neun Menschen durch Lawinen ums Leben gekommen. Allein acht Todesfälle gab es in Tirol, einen in Vorarlberg, wie die Polizeistellen berichteten. In Tirol sowie weiter westlich im ganzen Alpenkamm bis ins Wallis in der Schweiz galt auch am Sonntag Alarmstufe 3 von 5, also erhebliche Lawinengefahr. Es gingen Dutzende Lawinen nieder, nicht alle mit Personenschaden. Mehrere Mitgerissene konnten sich selbst auch aus den Schneemassen befreien und blieben unverletzt. Ein tödliches Unglück gab es auch in Bayern.

Statistisch passieren bei Alarmstufe 3 zwei Drittel der Lawinenunfälle, sagte Rudi Mair, Leiter des Lawinenwarndienstes Tirol. «Diese statistische Tatsache zeigt gerade auch die Gefährlichkeit dieser Lawinengefahrenstufe auf.» Der Freitag war mit acht Toten der bislang folgenschwerste Lawinentag der Saison. In Tirol kamen vier Einheimische und vier Schweden ums Leben. Die Nationalität des 43-Jährigen, der in Vorarlberg verschüttet wurde und ums Leben kam, konnte die Polizei am Sonntag noch nicht nennen.

Schwarzer Freitag

Am Samstag war in Schmirn rund 40 Kilometer südöstlich von Innsbruck ein Mitglied (58) einer einheimische Skitourengruppe bei einem Lawinenabgang tödlich verunglückt. Vier weitere Verschüttete konnten ausgegraben und ins Krankenhaus gebracht werden. In der Nacht zu Samstag bargen Retter kurz nach Mitternacht die Leichen eines 60 und 61 Jahre alten einheimischen Ehepaars in einem Lawinenkegel. Angehörige hatten die Bergrettung alarmiert, weil die beiden von einer Skitour in der Tiroler Wildschönau nicht zurückgekommen waren.

Am Freitag waren fünf Skisportler aus Schweden sowie ein einheimischer Bergführer im Skigebiet Ischgl/Samnaun an der Grenze zur Schweiz ausserhalb der Pisten unterwegs und wurden von einer Lawine mitgerissen. Ein Schwede wurde nur zum Teil verschüttet und konnte per Handy einen Freund in seinem Heimatland alarmieren, der für den Einsatz der Bergrettung sorgte. Der 42-Jährige mit dem Handy überlebte als einziger.

Rettungskräfte sind am Lawinenkegel im Einsatz: Im beliebten Skiort Sölden verschüttete eine Lawine fünf Personen. (4. Februar 2022)

Auch ausserhalb der Pisten, aber mit einem staatlich geprüften Snowboardführer war eine vierköpfige Gruppe am Freitag im Skigebiet Albona am Berg Knödelkopf in Vorarlberg unterwegs, als eine Lawine herab donnerte. Für einen 43-Jährigen kam nach Polizeiangaben trotz Lawinenairbag jede Hilfe zu spät.

Auch deutsche Wintersportler gerieten am Freitag in Österreich in eine Lawine. Sie waren mit Dänen und Schweden in einer siebenköpfigen Gruppe im Alter zwischen 23 und 33 Jahren im Ötztal unterwegs, wie die Polizei berichtete. Ein gewaltiges Schneebrett riss fünf von ihnen mit. Sie hätten zum Teil ihre Lawinen-Airbags ausgelöst und seien schnell befreit und in ärztliche Behandlung gebracht worden. Im Bezirk Kitzbühel wurde eine vierköpfige Gruppe aus Österreich von einer Lawine mitgerissen. Sie konnte sich aus den Schneemassen befreien, aber ein 24-Jähriger musste schwer verletzt ins Krankenhaus geflogen werden.

Ein Mann aus Österreich starb nach einem Lawinenabgang im Berchtesgadener Land. Ein zweiter Österreicher kam mit schweren Verletzungen in eine Klinik, wie die Polizei am Samstag mitteilte. Die Skitourengeher waren am Mittag in der Nähe von Ramsau bei Berchtesgaden im Aufstieg über das Sittersbachtal auf das 2468 Meter hohe Steintalhörndl. Etwa 150 Meter vor dem Gipfel löste sich ein massives Schneebrett und riss die beiden Tourengeher (61 und 41 Jahre alt) mit.

Ein Toter und ein Verletzter bei Lawinenunglück in Bayern

Bei einem Lawinenunglück in Bayern ist am Samstag ein Mensch ums Leben gekommen. Wie die Polizei in Freilassung im oberbayerischen Berchtesgardener Land mitteilte, wurden zwei Skitourengeher aus Österreich beim Aufstieg auf das fast 2500 Meter hohe Steintalhörndl von einer Lawine mitgerissen. Für einen 61-Jährigen kam demnach jede Hilfe zu spät, sein 41-jähriger Begleiter wurde schwer verletzt in ein Spital geflogen.

Die beiden Skitourengeher aus dem Salzburger Land waren nach Angaben der Polizei etwa 150 Meter unterhalb des Gipfels in sehr steilem Gelände unterwegs, als sich ein massives Schneebrett löste und die beiden Männer mitriss. Ein Zeuge konnte den 61-Jährigen demnach in dem Lawinenfeld orten und zum Teil ausgraben. Als die Rettungskräfte eintrafen, konnten sie jedoch nur noch seinen Tod feststellen. An der Bergung waren die Bergwacht, ein Polizeibergführer und ein Polizeihubschrauber beteiligt.

Lawine im Val Müstair erfasst Tourenskifahrer

Auch im Kanton Graubünden hat am Samstagmittag eine Lawine am Piz Daint einen Tourenskifahrer erfasst und verschüttet. Tourkameraden leisteten Erste Hilfe. Ein Helikopter flog den Verletzten ins Kantonsspital Chur, wo er am Sonntag verstarb.

Lawinenabgang am Piz Daint.

Der Verunglückte war mit einer Achtergruppe unterwegs. Die Tourenskifahrer stiegen vom Ofenpass zu Piz Daint (2967 m ü. M.) auf. Eine Dreiergruppe befuhr die Nordflanke, um zum Ausgangsort zurückzukehren.

Dabei löste sich die Lawine, wie die Kantonspolizei mitteilte. Der Teilnehmer wurde rund 400 Meter weit mitgerissen und verschüttet. Er war für einen Lawinenniedergang ausgerüstet. Im Einsatz standen ein Rega-Team, eines der Heli Bernina und drei Rettungsspezialisten. Die Kantonspolizei nahm Ermittlungen auf.

Auch Oberhalb von Reckingen im Schweizer Kanton Wallis wurden zwei von vier Skitourenfahrern am Samstag von einer Lawine mitgerissen. Ein 68-Jähriger kam dabei ums Leben.

60-jähriger Waadtländer stirbt auf Skipiste

Ein 60-jähriger Waadtländer ist am Samstag bei einem Unfall im Skigebiet Portes du Soleil in Champéry VS tödlich verletzt worden. Er stürzte aus ungeklärten Gründen und kam am Pistenrand zum Stillstand, wie die Walliser Kantonspolizei am Sonntag mitteilte

Trotz rascher medizinischer Erstversorgung durch die Rettungskräfte sei de Mann noch auf der Unfallstelle verstorben. Der Unfall ereignete sich am Samstagmorgen gegen 09.30 Uhr. Die Staatsanwaltschaft leitete eine Untersuchung zur Klärung der genauen Unfallursache ab.

SDA/AFP