Parallelrennen in LechLara Gut-Behramis verpasste Chance
Grippegeschwächt scheidet die Tessinerin bereits im Achtelfinal aus. Die Frage nach Sinn und Unsinn des Bewerbs verstummt so schnell kaum.
Wenn das erste Saisonrennen in einer Disziplin auch das letzte ist, stimmt etwas nicht.
Bei Parallelbewerben ist vieles fragwürdig, sicher ist nur: Auf breite Akzeptanz wird das Format so schnell nicht stossen. Mikaela Shiffrin, Petra Vlhova, Michelle Gisin, Sofia Goggia, Federica Brignone, Alice Robinson, Tessa Worley – sie alle hatten auf die Reise ins österreichische Lech verzichtet. Priorität geniesst die Vorbereitung auf die ersten Slaloms und Speedrennen. Das Wesentliche eben.
Am Start stand Lara Gut-Behrami, vom Fernbleiben der hochkarätigen Konkurrenz vermochte sie indes nicht zu profitieren. Nach solider Qualifikation schied die Tessinerin im zweiten Achtelfinal-Lauf aus und holte als 15. nur 16 Punkte. Schnurstracks verliess sie den Zielraum, Duellsiegerin Marte Monsen wartete im Schneetreiben vergebens auf die an und für sich obligate Gratulations-Faust.
Gut-Behrami leidet seit einigen Tagen an einer Grippe, vor den K.o.-Läufen hatte sie sich behandeln lassen – der Startnummernvergabe war sie ferngeblieben. Zuletzt habe sie kaum trainiert, liess die 30-Jährige im Fernsehinterview verlauten.
Wie Gut-Behrami scheiterten Andrea Ellenberger (12.) und Vanessa Kasper (14.) im Achtelfinal, doch in ihrem Fall war der Vorstoss unter die Top 16 als Erfolg zu werten. Mit der Slowenin Andreja Slokar gab es abermals eine Überraschungssiegerin, sie gewann vor Thea Louise Stjernesund aus Norwegen. Die Siegerin sagte sogleich, der Erfolg habe nicht den gleich hohen Stellenwert wie einer in den übrigen Disziplinen.
Kritik von Umweltpolitikern
Nicht nur aus Schweizer Sicht wird das Rennen kaum lange in Erinnerung bleiben. Viel zu repetitiv ist das Prozedere, 86-Mal hiess es Frau gegen Frau – und das auf einem lediglich 24-Sekunden langen Kurs mit gerade mal 19 Toren. So hoch das skifahrerische Niveau sein mochte, der Spektakelfaktor blieb minim. Für einen der grössten Aufreger sorgte das eine Starttor, welches temporär seinen Dienst verweigerte und sich nicht öffnen liess.
Immerhin brauchte sich anders als bei der WM niemand über mangelnde Fairness zu echauffieren, blauer und roter Kurs waren mehr oder weniger gleich schnell.
In Lech liegt der Streitpunkt neben der Piste: Umweltpolitiker beschweren über den mit Steuergeld alimentierten Anlass. Der Schnee wurde in unzähligen Lastwagen an die Strecke gebracht. Und die für die TV-Übertragung notwendige Lichtanlage wird mit mehreren Helikopterflügen pro Mast im Frühling wieder abgebaut, das Landschaftsbild soll im Sommer nicht gestört werden.
Die Frage nach Sinn (oder eher: Unsinn) dieses Bewerbs wird so schnell kaum verstummen.
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