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Aussagen von Putin-Sprecher Peskow
Kreml schliesst Todesstrafe für gefangene US-Soldaten nicht aus

Die US-Soldaten Andy Huynh (links, Aufnahme vom 6. April 2022) und Alexander Drueke (undatierte Aufnahme) vor ihrer Festnahme.
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Der Kreml hat sich erstmals zur Gefangennahme von zwei US-Kämpfern in der Ukraine geäussert und ihre Bestrafung gefordert. Die beiden früheren US-Soldaten Alexander Drueke und Andy Huynh seien Söldner und «an illegalen Aktivitäten auf dem Territorium der Ukraine beteiligt» gewesen, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow in einem auf Englisch geführten Interview mit dem US-Fernsehsender NBC News, von dem am Montag Auszüge veröffentlicht wurden.

Drueke und Huynh hätten sich in der Ukraine «am Beschuss und an der Bombardierung unseres militärischen Personals» beteiligt, führte der Sprecher des russischen Präsidenten Wladimir Putin aus. Damit hätten sie das Leben von Russen «bedroht». «Sie sollten für diese Verbrechen, die sie begangen haben, zur Verantwortung gezogen werden», forderte der Kremlsprecher. Ihre Vergehen müssten «untersucht werden».

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Auf Nachfrage, welcher Vergehen genau Drueke und Huynh sich schuldig gemacht hätten, sagte Peskow, dies sei noch nicht klar. Zugleich versicherte er, dass sie nicht unter die Genfer Konventionen fielen. Die beiden US-Kämpfer gehörten nicht zur ukrainischen Armee, «also fallen sie nicht unter die Genfer Konventionen», sagte Peskow.

«Sie sollten für diese Verbrechen, die sie begangen haben, zur Verantwortung gezogen werden.»

Kremlsprecher Dmitri Peskow über gefangen genommene US-Soldaten.

Vergangene Woche hatte der russische Staatssender RT in Online-Netzwerken veröffentlichte Videos der beiden vermissten US-Bürger gezeigt. Unklar blieb, von wem und unter welchen Umständen sie festgehalten wurden. Peskow sagte dazu in dem NBC-Interview, Drueke und Huynh würden von den «Behörden» festgehalten.

«Ich kann nichts garantieren»

Auf die Frage, ob ihnen die Todesstrafe drohe, antwortete er auf NBC: «Ich kann nichts garantieren. Das hängt von den Ermittlungen ab.» Die pro-russischen Separatisten in der sogenannten Volksrepublik Donezk im Osten der Ukraine hatten kürzlich Todesurteile gegen zwei in der Ukraine gefangen genommene Briten und einen Marokkaner ausgesprochen.

Der Kremlsprecher liess weiter offen, ob die beiden Männer von russischen Soldaten oder von prorussischen Separatisten gefangen genommen wurden. Das ist auch insofern relevant, als dass die selbst ernannten Volksrepubliken Donezk und Luhansk die Todesstrafe eingeführt haben, diese in Russland hingegen ausgesetzt ist.

Biden: Weiss nicht, wo sich die beiden aufhalten

Die Beziehungen zum Westen bezeichnete er zudem als langfristig beschädigt. «Ja, es wird eine lange Krise werden», sagte Dmitri Peskow. «Wir werden dem Westen nie wieder vertrauen.» Russland erhebt seit Beginn seines Kriegs gegen die Ukraine immer wieder Vorwürfe gegen westliche Staaten – etwa wegen der militärischen Unterstützung für das angegriffene Land.

US-Präsident Joe Biden hatte am Freitag erklärt, er wisse nicht, wo Drueke und Huynh sich aufhielten. Zugleich appellierte er an US-Bürger, nicht in die Ukraine zu reisen. Am Samstag bestätigte ein Sprecher des US-Aussenministeriums, dass den Behörden Fotos und Videos der beiden US-Bürger vorlägen, die «Berichten zufolge von der russischen Armee in der Ukraine gefangen genommen worden seien». Die US-Regierung beobachte die Lage genau.

Brittney Griner wird Drogenschmuggel vorgeworfen: Die Basketballerin an einem WNBA-Spiel im September 2019 in Phoenix, Arizona. 

Peskow äusserte sich in dem NBC-Interview auch zum Fall der in Russland inhaftierten US-Profi-Basketballerin Brittney Griner. Vorwürfe, Russland halte sie als Faustpfand gefangen, wies er entschieden zurück. «Wir können sie nicht als Geisel bezeichnen», sagte der Kremlsprecher. «Warum sollten wir sie als Geisel bezeichnen? Sie hat gegen russische Gesetze verstossen und nun wird sie strafrechtlich verfolgt.»

Griner war am 17. Februar am Moskauer Flughafen Scheremetjewo festgenommen worden. Die russischen Behörden werfen der 31-jährigen zweifachen Olympiasiegerin Drogenschmuggel vor, weil in ihrem Gepäck Vape-Kartuschen mit Cannabisöl gefunden wurden. Vor einer Woche wurde ihre Untersuchungshaft bis zum 2. Juli verlängert.

Die Profi-Basketballerin befindet sich in Untersuchungshaft: Griner nach einer Gerichtsanhörung in Moskau. (13. Mai 2022)

AFP/SDA/sep