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Meinung

Kommentar zum Lohndeckel
Krankenkassen-Chefs sollten sich mässigen

Das Krankenkassen-Geschäft ist ein spezielles, denn die Grundversicherung ist obligatorisch.
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Es ist ein Warnschuss vor den Bug. Nach dem Nationalrat will nun auch die Gesundheitskommission des Ständerats die Saläre der Krankenkassen-Chefs deckeln. Zwar ist sie nicht ganz so streng und möchte von einem Maximallohn bei 250’000 Franken absehen. Aber auch sie pocht auf einen Höchstwert – festgelegt durch den Bundesrat.

Mehr noch als die konkrete Absicht des Parlaments sollte den Krankenkassen-Chefs das Signal zu denken geben. Wenn selbst die weniger populistischen Ständeräte bereit sind, privaten Firmen einen Maximallohn zu verordnen, ist die Botschaft klar: Mässigt euch!

Das Krankenkassen-Geschäft ist nun einmal ein spezielles. Die Leistungen der Grundversicherung sind gesetzlich vorgeschrieben. Der unternehmerische Spielraum ist eingeschränkt. Und vor allem gilt ein Obligatorium. Damit ist jedermann und jedefrau den gegenwärtig stark steigenden Prämien ausgesetzt. Viele leiden darunter, vor allem Familien.

Der Sanitas-Chef verdient fast eine Million Franken – etwa doppelt so viel wie ein Bundesrat.

Da macht es sich schlecht, wenn eine mittelgrosse Krankenkasse wie die Sanitas ihrem Chef fast eine Million Franken pro Jahr gutschreibt. Das ist in etwa gleich viel, wie die Chefs der SBB und der Post verdienen – und doppelt so hoch wie ein Bundesratslohn. Warum dem so ist, kann nicht einmal die Krankenkasse selbst erklären.

Natürlich: Auch wenn die Krankenkassen-Chefs ganz auf ihren Lohn verzichteten, würde dies die Prämienlast nur unwesentlich mindern. Und es ist fraglich, ob ein gesetzlicher Lohndeckel viel hilft. Zumal wenn er nur die Grundversicherung betrifft. Dann könnte die eine oder andere Kasse versucht sein, das Geld einfach über die privaten Zusatzversicherungen fliessen zu lassen, die derselben Gruppe gehören.

Den Politikerinnen und Politikern geht es wohl vor allem darum, in einem Wahljahr zu zeigen: Wir machen ja etwas! Aber die Krankenkassen sollten den Warnschuss nicht überhören. Nehmen sie die Signale nicht rechtzeitig wahr, droht ihnen irgendwann die Einheitskasse. Weniger vom Parlament als vom Volk. Je grösser dort der Unmut wird, desto eher wird es dereinst zu einem Umsturz bereit sein.