Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wie ChromeSafariFirefox oder Edge um Sicherheitslücken zu vermeiden und eine bestmögliche Performance zu gewährleisten.

Zum Hauptinhalt springen

Medienzensur im Kongo
Kongo verbietet Al-Jazeera nach Interview mit Rebellenführer

Am Mittwoch publizierte der Nachrichtensender Al-Jazeera ein Interview mit dem Chef der Rebellengruppe M23. Der Regierungssprecher des Kongo Patrick Muyaya spricht dabei von «einer Entschuldigung für Terrorismus».
Jetzt abonnieren und von der Vorlesefunktion profitieren.
BotTalk

Der Kongo hat den Sender Al-Jazeera wegen eines Interviews mit dem Chef einer Rebellengruppe verboten. Der katarische Nachrichtensender habe den Chef einer «Terrororganisation ohne richtige Akkreditierung» interviewt, sagte Regierungssprecher Patrick Muyaya am Donnerstag. Al-Jazeera kommentierte das zunächst nicht. Oppositionssprecher Hervé Diakiese verurteilte das Verbot. Meinungsfreiheit sei mit der Fähigkeit verbunden, «nicht nur Dinge zu sagen, die man gerne hört, sondern auch Dinge, die missfallen könnten», teilte er auf der Plattform X mit.

Al-Jazeera hatte am Mittwoch ein Interview mit dem Chef der Rebellengruppe M23 im Osten des Kongos, Bertrand Bisimwa, ausgestrahlt. Bisimwa machte in dem Gespräch die kongolesische Regierung für einen Verstoss gegen eine Waffenruhe vom August verantwortlich. Die M23 führe einen «Existenzkrieg», sagte er.

Muyaya sagte, das Interview komme «einer Entschuldigung für Terrorismus» gleich und sei «absolut inakzeptabel». Journalisten dürften «Terroristen nicht das Wort erteilen», sagte er.

Journalisten wird gedroht

Der kongolesische Justizminister Constant Mutamba hatte zuvor auf X Journalisten und anderen, die über die M23-Rebellen berichteten, mit der Todesstrafe gedroht. Es gibt im Kongo kein Gesetz, dass eine Medienberichterstattung über Rebellen offiziell verbietet. Muyaya versuchte die Drohung Mutambas herunterzuspielen. Das sei nur eine Interpretation. Der Minister habe sich an jeden gewandt, «der dazu benutzt werden kann..., Botschaften des Feindes weiterzuleiten».

Die Rebellengruppe hat weite Teile des Ostens des Kongos eingenommen. Die M23 ist die prominenteste von mehr als 100 bewaffneten Gruppen, die in der Gegend aktiv sind. Im vergangenen Jahr wurden dort mehr als eine Million Menschen durch Gewalt vertrieben.

DPA/dam