Riesenslalom in KronplatzShiffrin pusht bis zum Umfallen, die Schweizerinnen sind chancenlos
Die US-Amerikanerin nähert sich dem Rekord von Ingemar Stenmark im Eiltempo. Lara Gut-Behrami (5.) rettet das schwache Schweizer Ensemble mit einem starken zweiten Lauf.
Es muss zum Verzweifeln sein für die Konkurrenz. Da bestreiten die Frauen einen Riesenslalom, und die Siegerin steht quasi schon im vornherein fest. Doch diese gewinnt nicht einfach so – nein, sie setzt sich gewissermassen um Welten von den anderen ab.
Mikaela Shiffrin macht im zweiten Riesenslalom von Kronplatz genau dort weiter, wo sie am Dienstag aufgehört hat. Sie siegt, und das noch deutlicher als im ersten Rennen. 82 Hundertstel liegen zwischen der Amerikanerin und der zweitplatzierten Ragnhild Mowinckel (NOR), die Schwedin Sara Hector verliert als Dritte bereits 1,19 Sekunden. «Ich habe so hart gepusht, nun bin ich mental richtig müde», hält sie völlig ausgepumpt fest. «Aber es ist ein unglaubliches Gefühl.»
Der Vollständigkeit halber erwähnt sei: Es handelt sich um Shiffrins 84. Weltcup-Sieg, noch zwei fehlen ihr, um mit Ingemar Stenmark gleichzuziehen. Das könnte sie tatsächlich schon am Wochenende schaffen, da in Spindlermühle zwei Slaloms stattfinden. Dem Zufall jedenfalls überlässt die 27-Jährige nichts. Am Donnerstag absolviert sie noch in Kronplatz ein Slalomtraining, danach geht es mit dem Helikopter 500 km ostwärts Richtung Tschechien.
Verpatzte WM-Hauptprobe
Weit weniger Grund zum Jubeln haben die Schweizerinnen. Wobei Lara Gut-Behrami nach einem fehlerhaften ersten Durchgang mit dem schnellsten zweiten Lauf als Fünfte eine respektable Leistung gelingt. Dank der Titelverteidigerin verfügen die Schweizerinnen an der in einer Woche beginnenden WM in Courchevel-Méribel über fünf anstatt vier Startplätze im Riesenslalom.
Doch stellt sich die Frage: Welche Athletinnen sollen überhaupt antreten? Die Selektionskriterien (zwei 15. Plätze oder ein Top-7-Ergebnis) haben lediglich Wendy Holdener und Gut-Behrami erfüllt. Naheliegend ist, dass neben den beiden Andrea Ellenberger und Michelle Gisin gesetzt sind. Nur: Letztere gibt in der Basisdisziplin schon den ganzen Winter Rätsel auf, in Kronplatz verpasst sie gar den zweiten Lauf. Wären noch Simone Wild und Camille Rast, die sich um den fünften Startplatz balgen dürften. Argumente für ein Aufgebot haben die beiden mit den Rängen 21 und 26 in der WM-Hauptprobe jedoch nicht geliefert.
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