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30 Kilometer Durchmesser
Ein Komet kommt der Erde nahe

Ist bis Anfang April von blossem Auge sichtbar: Komet 12P Pons-Brooks.
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Schon seit ein paar Wochen hat die Erde einen feurigen Begleiter an ihrer Seite. Der Komet 12P Pons-Brooks fliegt alle 71 Jahre an der Erde vorbei, nun ist es wieder so weit. Noch bis Anfang April können Erdbewohner den Kometen bei guten Lichtverhältnissen mit blossem Auge sehen. Richtig interessant wird es mit einem Fernglas oder Teleskop.

12P Pons-Brooks ist der hellste bekannte periodische Komet, benannt nach den beiden Astronomen, die ihn unabhängig voneinander als Erste notierten: Jean-Louis Pons im Jahr 1812 und William Brooks 1883.

Gute 140 Jahre später zeigt eine aktuelle Aufnahme des Astrofotografen Michael Jäger auf der Plattform X das grüne Leuchten des Kometen, die sogenannte Koma, und den beachtlichen Ionenschweif, den er hinter sich herzieht. Der Himmelskörper rotiert um die eigene Achse, wodurch der Schweif verzwirbelt scheint.

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Kometen bestehen aus Staub und Mineralienteilchen, zusammengehalten von Eis. Wenn der Komet der Sonne nah genug kommt, bringt ihre Hitze das Eis zum Verdampfen. Um den Kern des Kometen bildet sich die sogenannte Koma, eine leuchtende Gashülle. Der Wasserdampf reisst Staubteilchen mit sich, die der Komet als weisslichen Schweif hinter sich herzieht.

Kern: 30 Kilometer Durchmesser

Je näher der Komet der Sonne kommt, desto heller wird er und desto länger wird sein Schweif. Ein zweiter, schmalerer Plasmaschweif wird von Sonnenwinden ausgelöst: Sie blasen leichte Ionen förmlich weg, weswegen dieser zweite Schweif immer von der Sonne weg zeigt und einem Kometen auch mal vorausfliegen kann. Der Kern von 12P Pons-Brooks wird auf einen Durchmesser von etwa 30 Kilometern geschätzt.

Die meisten Kometen haben eine sehr lang gestreckte elliptische Bahn. Sie pendeln fast zum Ende des Sonnensystems und kommen dabei sehr nah an der Sonne im Zentrum vorbei, so auch 12P Pons-Brooks. (Hier finden Sie eine Simulation der Umlaufbahn)

Simulation der Kometenbahn von 12P Pons-Brooks (klicken).

Seit ein paar Monaten kann man von der Erde aus sehen, wie sich der Komet seinem Wendepunkt nähert. Auf dem Rückflug kreuzt der Komet fast das Zentrum des Sonnensystems. Am 21. April erreicht 12P Pons-Brooks den sonnennächsten Punkt seiner Reise, in einem Abstand von 0,78 Astronomischen Einheiten (AU), das ist etwa die Distanz zwischen Sonne und Venus. Der Erde kommt 12P Pons-Brooks am 2. Juni am nächsten, auf kosmologisch nahe 1,55 AU, was immerhin noch etwa 230 Millionen Kilometern entspricht.

Am 2. Juni kommt der Komet der Erde am nächsten

Ein Perspektivwechsel offenbart, dass der Komet quasi unter der Sonne durchtaucht, relativ zur Umlaufbahn der Erde gesehen. Wenn er im Juni der Erde am nächsten kommt, wird der Komet allerdings nur noch von der Südhalbkugel aus sichtbar sein. Die besten Beobachtungschancen von der nördlichen Hemisphäre bieten sich bis Anfang April. Der Komet geht gegen 22.30 Uhr unter, durch den Neumond vom 8. April ist es dunkel.

Weil der Komet und die Erde sich relativ zueinander bewegen, ändert sich seine Position am Firmament ständig. In den Abend- und Morgenstunden wandert 12P Pons-Brooks durch die Sternbilder Andromeda, Fische und Widder. Genaue Berechnungen, wann der Komet wo zu sehen ist, finden sich auf Online-Sternenkarten wie Stellarium.

Wichtige Daten für Kometenspäher

Wer den seltenen kosmischen Besucher am Himmel entdecken will, kann sich zwei Daten vormerken: Ein guter Abend für eine Beobachtung wird der 31. März sein, klarer Himmel vorausgesetzt. Der Komet steht dann im Westnordwesten nur ein halbes Grad neben dem hellen Stern Hamal. Ein halbes Grad kann man abschätzen, indem man buchstäblich über den Daumen peilt: Hält man die Hand am ausgestreckten Arm vor den Nachthimmel, entspricht die Daumenbreite ungefähr zwei Grad. Wer mit dem Fernglas auf Hamal zielt, sollte 12P Pons-Brooks erblicken können.

Am 10. April gibt es noch einen guten Wegweiser: Die junge Mondsichel wird dann genau über dem Kometen stehen. Aber auch in der Zwischenzeit sollte man den Kometen mit einem Fernglas und ausreichend Dunkelheit erwischen können. Himmelsgucker sollten sich das nicht entgehen lassen: Die nächste Chance, 12P Pons-Brooks von der Erde aus zu sehen, kommt erst wieder im Sommer 2095.

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