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Meinung

Kommentar zum Weltklima
Der Klima­wandel ist in Asien längst da – die Industrie­nationen sollten helfen

TOPSHOT - People wade through flood waters after collecting relief materials in Feni, in south-eastern Bangladesh, on August 24, 2024. Nearly 300,000 Bangladeshis were taking refuge in emergency shelters on August 24 from floods that inundated vast areas of the low-lying South Asian country, disaster officials said. The floods were triggered by heavy monsoon rains and have killed at least 42 people in Bangladesh and India since the start of the week, many in landslides. (Photo by Munir Uz Zaman / AFP)
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Der Klimawandel ist angekommen, das merkt man unter anderem daran, dass viele nichts mehr davon hören wollen. Es gibt andere Probleme, Kriege, Abschwung, Migration, und man hat ja wohl ein Recht darauf, mal abzuschalten.

Die Menschen in Asien erleben das anders. Vor einem Monat fegte Taifun Gaemi über China, Taiwan und die Philippinen. Er trieb mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 230 Kilometern pro Stunde Sturmwellen an, die einen Tanker und ein Frachtschiff versenkten. In China wurden Schlammlawinen ausgelöst. Es starben mehr als 100 Menschen.

Nun rast der nächste Taifun auf Japan zu. In Indien und Pakistan werden Tausende in Sicherheit gebracht vor einem Zyklon, der in beiden Ländern heftige Niederschläge verursacht. Klar, diese Länder liegen weit weg. Es gibt aber eine direkte Verbindung.

Am Donnerstag veröffentlichte ein europäisches Forschungsteam einen Bericht, in dem es nachvollziehbar erklärte, dass der vom Menschen verursachte Klimawandel diese Phänomene erheblich verschlimmert. «Mit dem globalen Temperaturanstieg erleben wir bereits einen Anstieg der Ozeantemperaturen. Dadurch wird den tropischen Wirbelstürmen mehr Treibstoff zur Verfügung gestellt, was ihre Intensität erhöht», sagte Klimaforscherin Nadia Bloemendaal.

Klimaveränderung und Migration hängen zusammen

Beim Thema Industrialisierung sind Europa und die USA – neben China – in der Verantwortung. Denn Pakistan und Bangladesh sind industriell so schwach entwickelt, dass sie im globalen Vergleich nur einen kleinen CO₂-Fussabdruck hinterlassen. Sie erleiden aber die grössten Schäden, und jedes Jahr wird es schlimmer.

Man soll sich damit den Sommer nicht vermiesen lassen, aber auch nicht vergessen: Eine der Hauptursachen für Migration sind auch historisch gesehen Klimaveränderungen. Will man verhindern, dass sich Millionen Menschen auf den Weg machen, muss man die Bedingungen vor Ort verbessern. Das kann man mit massiver finanzieller Unterstützung tun, noch besser aber, indem man zusätzlich versucht, die Probleme gemeinsam zu lösen. Das Investment würde sich auf lange Sicht für alle Beteiligten auf der Welt rechnen.