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Kanton Zürich und Rad-WM
Weshalb kreist ein Propellerflugzeug unablässig über Zürich?

le Beech Craft 200 sur le tarmac de l'aéroport des Eplatures une ligne directe avec la Corse ouverte par Air Glacier La Chaux-de-Fonds le 26.8.2011 photo Michel Perret / Le Matin
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Am Freitag ging es los. Da startete ein Flugzeug des Typs B200 Beech Super King Air in Basel. Die zweimotorige Turboprop-Maschine flog um 17.20 Uhr am Euro-Airport in Basel ab. Um etwa 17.45 Uhr begann sie über der Stadt Zürich und angrenzenden Regionen zu kreisen, danach über Flaach, und nach eineinhalb Stunden flog sie zurück nach Basel.

Ähnliches Programm am Samstag. Start um 16.06 Uhr in Basel, Kreisen ab 16.45 Uhr über dem Glattal, dem Zürcher Oberland und der Stadt Zürich und gegen 18 Uhr Rückflug nach Basel. Das zeigen Daten des Livetracking-Services Flightradar24.com. Am Sonntag ging es früher los. Start um 10.30 Uhr, danach ab etwa 11 Uhr Kreisen zwischen Mönchaltorf und Wetzikon im Zürcher Oberland. Und zwar während dreier Stunden. Dann zurück nach Basel. Dort startete die Maschine mit der Kennung F-GJFA um 14.22 Uhr erneut, die Landung erfolgte um 16.03 Uhr. Dazwischen ausgedehntes Kreisen während fast dreier Stunden über einer Region zwischen Kloten im Norden und Stäfa im Süden, Zürich Altstetten im Westen und Grüningen im Zürcher Oberland im Osten.

Der Flug leitet das TV-Signal weiter

Am Montag war Pause für die F-GJFA. Stattdessen kreiste ein andres Flugzeug des gleichen Typs, und zwar F-GJFE, zwischen 8.41 und 11.32 Uhr sowie zwischen 14.24 und 17.42 Uhr. Am Dienstag um 7.40 Uhr startete wieder die F-GJFA. Das Programm: Kreisen ab 8 Uhr über der Stadt Zürich, Adliswil, Thalwil, Bonstetten, Küsnacht und Zollikon. Nach etwas mehr als zweieinhalb Stunden Rückflug nach Basel.

Das führte dann zu einer Meldung aus der Leserschaft mit der Frage, ob bekannt sei, was dieses Flugzeug genau mache. Rückfrage bei Skyguide. Die Antwort kommt von Mediensprecher Vladi Barrosa und mit der Antwort die Auflösung: «Es handelt es sich um sogenannte TV-Relay-Flights.» Diese leiten demnach das Übertragungssignal der tiefer fliegenden Helikopter an TV-Anbieter weiter in die ganze Welt. Das geschieht im Rahmen der Rad-WM.

Weshalb es das Flugzeug braucht

«Aéro-Sotravia hat mehrere Spezialflüge dafür angemeldet und ist quasi der Hauptoperator, der solche Flüge im von uns kontrollierten Luftraum, auch für Tour de Suisse, Tour de Romandie, Tour de France und so weiter, durchführt», so Barrosa. Also quasi ein Flug fürs Velo.

Stark vereinfacht gesagt, kann ein Signal nur übertragen werden zwischen zwei Punkten mit Sichtkontakt. Irgendwo ist also eine Station postiert, von der aus das Signal zu einem Satelliten geschickt wird – von dort aus kann es dann weltweit verteilt werden. Aber erst einmal muss das Signal zur Übertragungsstation gelangen. Befindet sich zwischen einer Kamera auf einem Motorrad und dem Übertragungswagen ein Hügel, funktioniert das nicht. Fliegt hoch oben aber ein Flugzeug, gelangt das Signal erst zu diesem und von dort aus zu Übertragungsstation.

Flugzeug in 8000 Metern Höhe

Der eingangs zitierte Leser störte sich übrigens an den dröhnenden Propellern. Das Flugzeug ist allerdings in einer Höhe von mehr als 8000 Metern unterwegs.

Die Rad-WM dauert noch bis zum Sonntag. Die Flüge also auch.