Geldberater: Vertrauensverlust nach CS-DebakelKann ich den Schweizer Banken noch trauen?
Geldberater: Vertrauensverlust nach CS-Debakel
Nach der Notrettung der Credit Suisse fragen sich viele, ob und welchen Banken zu trauen ist. Martin Spieler ordnet die Risiken ein.
Ich habe nach dem CS-Debakel eine Frage an Sie: Kann man den anderen Schweizer Banken aktuell noch vertrauen – zum Beispiel der Cembra-Bank? Leserfrage von L.M.
Ja. Bei der Beurteilung seiner Risiken sollte man das Geschäftsmodell einer Bank und das Kreditrating anschauen. Das Problem der CS waren gravierende Managementfehleistungen über Jahre hinweg und eine hohe Risikobereitschaft im US-Investmentbanking, die sich nie ausbezahlt hat.
Das Geschäftsmodell der Cembra fokussiert sich auf den Schweizer Markt und das wenig riskante Geschäft mit Kreditkarten, Konsumkrediten und Autoleasing. Die Ausfallquoten sind gering und die Bank ist gut kapitalisiert. Vor diesem Hintergrund stufe ich die Bank als solide ein. Cembra hat ein Kreditrating von S&P und der ZKB von A- mit stabilem Ausblick. Das ist gleich wie bei der UBS und sagt aus, dass Anlagen bei diesem Schuldner als recht sicher eingestuft werden.
Solange Sie nicht viel mehr als 100'000 Franken bei einer einzelnen Bank parkieren, müssen Sie sich keine Sorgen machen.
Höchste Sicherheit, wie sie etwa die ZKB mit einem AAA-Rating aufweist, vermag die Cembra allerdings nicht zu bieten, dafür haben Sie bei Kassenobligationen der Cembra mehr Zins als bei der ZKB. Solange Sie nicht viel mehr als 100'000 Franken bei einer einzelnen Bank parkieren, müssen Sie sich keine Sorgen machen, da im Rahmen der gesetzlichen Einlagensicherung maximal 100'000 Franken je Kunde und Bank gesichert sind. Bei höheren liquiden Mitteln würde ich diversifizieren oder eine Bank mit einem Spitzenrating bevorzugen.
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