AboFragen an Hans Ulrich Obrist (17)Kann die Kunst Wunden heilen?
Vor acht Jahren erlebte Südkorea die grösste Katastrophe in der jüngeren Geschichte des Landes. Die Dichterin Kim Hyesoon verwandelte das Trauma in Erkenntnis.
Am 16. April 2014 machte sich die Sewol, ein Fährschiff, vom südkoreanischen Festland zu der Ferieninsel Jejudo auf. An Bord waren 476 Passagiere, darunter 250 Schülerinnen und Schüler. Zwölf Stunden nach Abfahrt, gegen 9 Uhr am folgenden Morgen, kam der Notruf. Das Schiff war in eine bedrohliche Seitenlage geraten, kurz darauf kippte es und sank. 172 Menschen konnten aus dem eiskalten Wasser des Gelben Meers gerettet werden, 304 Menschen starben.